Steuerberater sind heute ein unabhängiges Organ der Steuerrechtspflege. Das Buch untersucht einen Teilaspekt der unabhängigen Berufsausübung, die Unabhängigkeit von der Finanzverwaltung, und beleuchtet die für die Entwicklung des Berufsstandes entscheidende - und turbulente - Zeit zwischen 1919 und 1961. Im Nationalsozialismus wurden die Steuerberater ganz in die Interessen des Staates eingespannt und zu »Soldaten Adolf Hitlers« gestempelt. Der Bogen reichte von der Ausschaltung aller jüdischen Steuerberater zu Beginn des Nationalsozialismus bis hin zur totalen Kontrolle des gesamten Berufsstandes.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wollten die Steuerberater dann endlich das in der Weimarer Republik vorausgedachte Leitbild des unabhängigen Mittlers umsetzen. Doch entgegen wohlklingender politischer Äußerungen folgte die Finanzverwaltung nach dem Krieg kontinuierlich der Verwaltungspraxis der Nationalsozialisten. Noch immer reichte »ungehöriges Benehmen« für eine Disziplinierung. Der Berufsstand sollte bis zum Erlass des Steuerberatungsgesetzes im Jahr 1961 noch viel kämpfen müssen, um die heute so selbstverständliche Unabhängigkeit von der Finanzverwaltung zu erringen.
Auflage
Sprache
Maße
Höhe: 20.8 cm
Breite: 14.5 cm
ISBN-13
978-3-415-03623-9 (9783415036239)
Schweitzer Klassifikation