Die pulmonale Hypertonie (PH) ist mit einer schlechten Prognose versehen und ohne Heilungschancen. Die häufigste aller PH-Formen beruht auf einer Linksherz-erkrankung und derzeit gibt es keine festen Leitlinien zur Behandlung dieses Krankheitskomplexes. Mit zunehmendem Altersdurchschnitt der Bevölkerung wächst die Zahl der Patienten die an einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion und pulmonaler Hypertonie (HFpEF-PH) leiden. Doch aufgrund mangelnder Modelle gestaltet sich die Suche nach vielversprechenden Medikamen-ten und neuen Behandlungsmethoden schwierig. Da die PH in diesem Kontext einen entscheidenden Faktor für die Lebensqualität und Mortalität darstellt, wird das Finden einer adäquaten Behandlung zunehmend wichtiger. Pulmonalarterielle Hypertonie (PAH) - spezifische Medikamente zeigten bei HFpEF-PH Patienten leider keine Wirksamkeit. Mit dieser Doktorarbeit haben wir ein aussichtsreiches Modell etabliert, welches sich mit dieser Problematik auseinandersetzt. Das pulmonalvenöse banding (PVB) imitiert eine venöse Stauung wie sie im Krankheits-fall der HFpEF-PH auftritt und führt zu einem Remodeling-Prozess in den Pulmo-nalgefäßen. Die Beteiligung nur einer Lunge zeigt starken Einfluss auf den schweregrad der erzeugten Erkrankung. Daher waren die hämodynamischen und echokardiographischen Ergebnisse mit einer milden PH gleichzusetzen. Die rechtsventrikulären Drücke waren leicht erhöht und im Ultraschall zeigte sich eine Zunahme der rechtsventrikulären Wanddicke. Verglichen zu etablierten PAH-Modellen blieb das Rechtsherzversagen allerdings aus. Dennoch wiesen die kranken Lungen einen starken Gefäßumbauprozess mit inflammatorischer Beteiligung von Lymphozyten und Siderophagen auf. Mit Hilfe einer zusätzlichen Stenose der rechtsseitigen Pulmonalvenen ließe sich dieser Effekt sicherlich verstärken, doch müssen dabei das Tierwohl berücksichtigt und der wissenschaftli-che Nutzen in Frage gestellt werden. Wir konnten also zeigen, dass PVB kardiale und pulmonale Veränderungen hervorruft, die mit einer pulmonalen Hypertonie des Menschen gleichzusetzen ist. Mit der Etablierung dieses Tiermodells lässt sich die therapeutische Wirkung von Medikamenten auf die reine, gefäßassoziierte pulmonale Hypertonie erforschen. Störfaktoren wie kardiale Dysfunktionen oder metabolische Erkrankungen, wie sie im HFpEF-PH-Patienten auftreten, können damit in diesem Modell ausgeschlossen werden. Neue Wirkungsweisen von Medikamenten und die Bedeutsamkeit der PH in Bezug auf die Sterblichkeitsrate und Lebensqualität bei HFpEF-PH können somit besser erforscht werden.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2025
Justus-Liebig-Universität Gießen
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Dicke: 1 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8359-7205-6 (9783835972056)
Schweitzer Klassifikation