In Phnom Penh hält die UNTAC nach dem Bürgerkrieg einen labilen Frieden aufrecht. Waffenhandel, Schmuggel und Raubüberfälle sind an der Tagesordnung, überall ist Korruption, ein Menschenleben ist nichts wert. Jede Nacht hört man Schüsse an illegalen Checkpoints. Hier soll Vincent Calvino einen Mann namens Hatch ausfindig machen, den Geschäftspartner eines Ganoven in Bangkok. Calvino verfolgt die Spur durch den Russischen Markt, die Spitäler, die Bars, das Hauptquartier der UNTAC und das berüchtigte T-3-Gefängnis. Doch er ist nicht der Einzige, der Hatch sucht .
Rezensionen / Stimmen
»Moore gibt auch in diesem Roman den zahlreichen südostasiatischen Prostituierten eine Stimme, Frauen die in der Literatur bisher kaum existierten. Und er tut dies frei von verlogener Moral. Moore ist in Thailand selbst längst ein Kultautor.«
»Moore beschreibt als genauer und sensibler Beobachter. Die kolonialen Attitüden vieler Farrang (Weisser) schildert er kritisch und die Überlebensstrategien der Freudenmädchen nüchtern und vermittelt viel eher beklemmende Information und wertvolle Einsicht.«
»Anfang der neunziger Jahre sollte die UNO Kambodscha zu dauerhaftem Frieden führen. Damals hat Christopher G. Moore als Journalist in dem Land gearbeitet. Moore weiß, wovon er schreibt: Sein brillanter Kriminalroman ist ein prallvolles, höchst abenteuerliches, extrem fesselndes und weitgehend illusionsloses Sittenbild aus dem Kambodscha des Übergangs von Völkermord und Bürgerkrieg zu Marktwirtschaft und demokratischer Normalität. >Stunde Null in Phnom Penh< ist einer der seltenen Glücksfälle eines Kunstwerkes, aus dem man mehr und immer noch mehr schöpfen kann, so viele Geschichten, Bedeutungen und Ebenen schwingen in dem Buch mit. Christopher G. Moores Roman ist ein hoch politisches Buch, keine Frage. Aber auch einmal mehr der Beweis, dass Ästhetik und Moral nur gemeinsam und sich ergänzend zum Kunstwerk werden können. >Stunde Null in Phnom Penh< ist ein allzu menschlicher, ein zeithistorischer, ein politphilosophischer Roman. Und Kriminalliteratur auf allerhöchstem Niveau.«
»Cambodia ist zehn Jahre her, aber dieser großartige Roman passt genauso nach Kandahar, Luanda, Kabul, Bagdad - überall dorthin, wo die Fratze des Krieges die Seelen und damit die Mitmenschlichkeit zerstört hat.«
»Ein gut geschriebener, spannender, aber nicht zimperlicher Thriller. Überzeugend gelungen ist auch die Schilderung Kambodschas nach dem Ende der Terrorherrschaft Pol Pots (ca. 1993). Spannung vor exotisch-gewaltreicher Kulisse, empfohlen.«
»Christopher Moore kam 1993 als Berichterstatter nach Phnom Penh und verarbeitete seine Erfahrungen zu diesem packenden Politkrimi, der ein anschauliches Zeitbild bietet. Der in Bangkok wohnende Autor schildert die Abenteuer eines Privatdetektivs, der fast vor die Hunde geht im Hexenkessel einer faktisch gesetzlosen Metropole, wo Abenteurer, Banditen, Guerillas, korrupte Cops und marodierende UN-Soldaten ihr Unwesen treiben.«
»Moores Krimi zeichnet ein vielschichtiges, desillusionierendes Bild von der kambodschanischen Gesellschaft und dem Einsatz der UNTAC-Soldaten: Zu sehen ist die nicht immer saubere und freundliche Realität hinter den Schlagzeilen.«
»Der Roman ist mehr als ein Krimi, er ist der glaubwürdige Versuch, eine Gesellschaft im Übergang zu beschreiben. Und Moores Schilderungen der allgegenwärtigen Prostitution in Kambodscha gehen unter die Haut, da wird nichts beschönigt.«
»Ein sehr vielschichtiger Roman, der den Leser vertraut macht mit den vielen Mentalitätsunterschieden zwischen Menschen aus Südostasien und aus Europa bzw. Amerika.«
»Moores stimmungsvolle, fiebrige Geschichte über das Leben nach dem Völkermord ist jedenfalls lesenswert.«
Reihe
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 19 cm
Breite: 12.5 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-293-20260-3 (9783293202603)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Christopher G. Moore, der sein Alter mit 83,5 Reisejahren angibt, war in seinem früheren Leben Juraprofessor, dann Theaterautor. Später wurde er, was er bis heute geblieben ist, Romancier. In Bangkok etablierte sich der gebürtige Kanadier, der in Oxford studiert hat, als »Kultautor«. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Hollywood aufmerksam wurde und Calvino-Stoffe einkaufte. Wenn Christopher G. Moore gerade mal nicht in Bangkok ist, dann ist er sicher in Manila, Oxford, Berlin oder Los Angeles anzutreffen.
Übersetzung
Peter Friedrich, geboren 1956 in Caracas, Venezuela, studierte Theaterwissenschaft, Ethno-Geografie, Kunstgeschichte und Sinologie/Japanologie. Er lebt als Autor, Filmemacher und Übersetzer in Süddeutschland.