Die Geschichte von Leila, die am Rande der alles beherrschenden Wüste aufwächst, ist die Geschichte einer Emanzipation: Unterstützt von ihrer Großmutter Zohra, einer seßhaft gewordenen Nomadin, widersetzt sich Leila erfolgreich der Verheiratung und besucht als erste Frau ihres Clans die Schule, später die Universität.
Doch die erste Euphorie und Liberalisierung nach der Unabhängigkeit Algeriens müssen bald einem rigiden Fundamentalismus weichen, der die Frauen wieder unter den Schleier und ins Haus zurückdrängen will. Sittenpolizei und selbsternannte Tugendwächter ziehen durch die Straßen, um im Namen der Religion die erkämpften Freiheiten wieder zu beschneiden. Verleumdung, Verachtung und Angriffe auf Leib und Leben können die junge Frau jedoch nicht von ihrem Weg abbringen. Die Tradition ihrer Vorfahren, der »blauen Menschen«, interpretiert sie auf ihre Weise: als Auftrag, nicht aufzugeben, sondern weiterzugehen und immer wieder neu aufzubrechen.
Rezensionen / Stimmen
»Ein hervorragendes Buch für LeserInnen, die sich für die islamisch-arabische Welt interessieren, vor allem auch für die Stellung der Frau dieser Länder.«
»Mit einem Happy-End im Sinne von Heldin-findet-Glück kann dieser Roman nicht dienen. Er erzählt bloß die Geschichte eines Lebens, und das in so herrlichen Bildern, die auch durch die Übersetzung aus dem Französischen nicht an Kraft verloren haben, dass die Leserin den Sand der algerischen Wüste zwischen den Seiten knistern hören kann.«
»>Die blauen Menschen< ist ein atmosphärisch sehr dichtes Buch, das den Leser bis zur letzten Seite gefangen nimmt und zudem ein ungemein wichtiges und aufrichtiges Buch.«
Reihe
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 19 cm
Breite: 11.5 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-293-20249-8 (9783293202498)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Malika Mokeddem, geboren 1949 in Kenadsa (Algerien) am Rande der Wüste, besuchte gegen den Widerstand des Vaters, aber mit Unterstützung der Großmutter als erstes Mädchen ihres Clans das Gymnasium. In Oran nahm sie das Medizinstudium auf, das sie 1977 im Exil in Paris abschloss. Sie lebt als Schriftstellerin und Ärztin für Immigrierte in Montpellier.
Übersetzung
Barbara Rösner-Brauch, geboren 1960, studierte Übersetzungswissenschaften in Heidelberg. Mehrere Auslandsaufenthalte in Frankreich und Spanien folgten. Sie lebt in der Nähe von Trier.