Die Mitteilung, dass wir nach Hokkaido in die Berge ziehen würden, rief verschiedene Reaktionen hervor. Habt ihr's gut, sagten die einen. Was für ein Abenteuer, beneideten uns andere. Ist das wirklich eine gute Idee, fragten wieder andere besorgt. Auch meine Lektorinnen reagierten verschieden.
»Ich besuche euch«, sagte die eine und blätterte direkt in ihrem Kalender.
»Ich könnte das nicht«, gestand mir die andere. »Auch wenn ich wüsste, dass es nur einmal im Leben ist und nur für ein Jahr.«
Die Meinungen unserer Eltern gingen ebenfalls auseinander. Während die eine Seite die Sache befürwortete - Wie aufregend. Und was für eine tolle Erfahrung für die Kinder!¬ -, lehnte die andere sie kategorisch ab.
»Da gibt's doch Bären. Und in Schluchten stürzen kann man auch überall«, hieß es am Telefon. Dabei hatte ich nur den Namen des Dorfes am Fuße des Berges genannt. Wohnen würden wir de facto noch weiter oben. Doch das zu sagen, brachte ich nicht übers Herz.
»Und was soll aus den Kindern werden, wenn dir was zustößt? Die armen Dinger.«
Ach so, dachte ich. Wenn einer vom Bären gefressen wird oder in eine Schlucht stürzt, dann ich.
»Also, Bären gibt es dort scheinbar nicht. Und die Straßen sollen so gut befestigt sein, dass man sich keine Sorgen machen muss, irgendwo .«
»Und was ist mit der Schule?« wurde ich unterbrochen. »Wo sollen die Kinder zur Schule gehen?«
»Es gibt eine Schule« (wenn auch nur eine Zwergschule mit nur einem einzigen Mittelschüler).
»Und was ist mit der Prüfung für die Oberschule?!«
Entschuldigung, hätte ich am liebsten gesagt, was soll eigentlich dieses Theater wegen der Eingangsprüfung. Stattdessen sagte ich, ohne nachzudenken: »Wenn er sich anstrengt, klappt's ja vielleicht mit einer Oberschule in Obihiro.«
»In Obihiro?? Bist du wahnsinnig? Das ist tiefste Provinz!«
Oh Gott. Wenn Obihiro tiefste Provinz ist, was ist dann Tomuraushi? Darüber wollte ich gar nicht erst nachdenken.