Privatisierung ist die Zauberformel in den aktuellen Diskussionen um eine Reform der Systeme wohlfahrtsstaatlicher Sicherung in westlichen (post)industriellen Gesellschaften. Die Beiträge des englischsprachigen Bandes untersuchen das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatsphäre für den Bereich von Fürsorge und Wohlfahrtspflege in Deutschland, England und den USA aus historischer Perspektive. Dabei ergibt sich, daß wohlfahrtsstaatliche Politiken seit ihrer Einführung im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts stets von einer komplexen 'Mixed Economy' gekennzeichnet waren, in der formal öffentliche und formal private Organisationen zur Erfüllung genuin öffentlicher Aufgaben zusammenwirkten. Die klassische Trennung von Staat und Gesellschaft, Öffentlichkeit und Privatsphäre wurde gerade durch die Entwicklung wohlfahrtsstaatlicher Politiken zunehmend obsolet. In den Grenzzonen entstand seit den Gründerjahren des Wohlfahrtsstaates ein buntes Gemisch von Verbänden, Vereinigungen und Netzwerken, die sich der herkömmlichen Unterscheidung von öffentlich und privat entziehen und in den drei untersuchten Ländern erstaunliche Parallelen, aber auch interessante Unterschiede aufweisen.
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Höhe: 22.6 cm
Breite: 15.4 cm
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ISBN-13
978-3-7890-4354-3 (9783789043543)
Schweitzer Klassifikation