Wissenschaft hat es sowohl mit dem Wissen als auch mit dem Nichtwissen zu tun. Das Nichtwissen stellt sich als Aufgabe dar, die es mit den Mitteln des schon verfügbaren Wissens zu lösen gilt, aber auch als das Undenkbare im Sinne des mit den verfügbaren Mitteln nicht Erreichbaren und möglicherweise aus erkenntnistheoretischen Gründen dem Wissen prinzipiell Entzogenen. Der Beitrag befaßt sich in diesem Sinne mit erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen VorausSetzungen der Naturwissenschaften. Dabei wird sowohl der prinzipiellen Offenheit naturwissenschaftlicher (wie auch generell wissenschaftlicher) Forschung als auch der Frage nachgegangen, in welcher Weise (wissenschaftliche) Rationalitätskriterien und die Bedingungen unseres Denkens das naturwissenschaftliche Wissen und seine Fragestellungen vorstrukturieren. In diesem Sinne geht es im wesentlichen um die Konstruktivität des Wissens, aber auch um das Problem der Grenzen des Wissens, sofern diese in der Ausschöpfbarkeit der Natur und unserer Informationskapazitäten liegen könnten. Im übrigen ist es gerade der Versuch, das Undenkbare auf eine selbst wissenschaftlichen Kriterien standhaltende Weise zu denken, der die Zukunft und die bleibende Jugend der Wissenschaft ausmacht.
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Höhe: 21 cm
Breite: 13.5 cm
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ISBN-13
978-3-87940-641-8 (9783879406418)
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Jürgen Mittelstraß war von 1970 bis 2005 o. Professor der Philosophie an der Universität Konstanz und seit 1990 zugleich Direktor des Zentrums Philosophie und Wissenschaftstheorie. Seit 2006 ist er Direktor des Konstanzer Wissenschaftsforums.