Stefan Micheel macht als junger Künstler West-Berlin zu seinem neuen Lebens- und Aktivitätsraum. Autobiographisch erzählt er von seiner unersättlichen und ruhelosen Erkundung West-Berlins Mitte der 80erJahre und gibt in ungewöhnlicher Intensität das Lebensgefühl der damaligen Zeit und jungen Künstler wieder. Diese Stadt zieht mit ihrer ganz eigenen Geschichte und besonderen Situation viele junge Leute und Künstler in ihren Bann und wird zum Schmelztiegel puren Lebens und künstlerischen Schaffens. Schicht für Schicht erforscht Micheel unaufhörlich und atemlos die Stadt und insbesondere die Mauer, lässt sich treiben, überlässt sich dem Zufall, dem Hier und Jetzt und trifft so oft genug auf ungewöhnliche, schräge Menschen, die ihn zeitweise begleiten und inspirieren. Micheels Aktionen an der Mauer und auf der Transitstrecke setzen sich mit den damaligen politischen Verhältnissen auseinander, versuchen die Mauer zu begreifen, zu durchdringen und zu überwinden. Häufig genug liefert er sich dabei den immer bestehenden Gefahrensituationen aus. Immer wieder unterbrechen lyrische Texte den Erzählfluss und führen in eine visionäre Welt.
Sprache
Maße
Höhe: 19 cm
Breite: 12.5 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8190-5804-2 (9783819058042)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Micheel lebt in Berlin. 1984 Studienabschluss Design, visuelle Kommunikation. Bis 2001 im Künstlerduo p.t.t.red, u.a. bekannt durch die Stadtrauminstallationen "Goldener Schnitt durch Berlin" und "Rotverschiebung". Stipendien u.a. PS1 Stipendium NYC 1995/96 sowie Schloss Solitude, Stuttgart 2000. Ausstellungen, u.a.: Hamburger Kunsthalle, Deutsches Historisches Museum in Berlin.
1997 Kurator in der Ausstellung "Treffpunkt Niemandsland", in deren Rahmen p.t.t.red die Einsiedlerbibliothek am Brenner einrichtete.
Künstler und Kurator der Projekte am Brenner, "Berg-Äther" in der Einsiedlerbibliothek (1999). Videos und Fotoarbeiten auf YouTube und Instagram. Projektausstellungen im Institutberlin, z.B. "Westmauer & Schamanen" (2009) und "Reise ins Haupt der Medusa" im Institutberlin 2018.