Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist in Deutschland ein Wirtschaftsfaktor von erheblicher Potenz. Allerdings weisen die für ihn maßgeblichen - nationalen und suprana-
tionalen - rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere der EU, zunehmend restriktivere Auflagen auf. Diese sowie Digitalisierung und neue Übertragungswege, etwa via Internet oder Mobiltelefon, mit ihren neuen Darstellungsformen zwingen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zukünftig verstärkt zu Strukturreformen. Nur so können sie gegenüber der privatwirtschaftlichen Konkurrenz dauerhaft bestehen. Dazu bedarf es zunächst einer systematischen Effizienzverbesserung ihrer weitgehend operativ orientierten Geschäftsprozesse.
Diese wirtschaftlichen Notwendigkeiten reiben sich vor allem bei der Programmbeschaffung mit ihrem hohen Anteil an Lizenzen mit dem gesetzlichen Programmauftrag der Rundfunkanstalten. Manfred Meurer hat deshalb die betreffenden Geschäftsabläufe in öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten systematisch unter medienwirtschaftlichen und medienrechtlichen Aspekten untersucht. Er entwickelt ein anwendungsorientiertes inhaltliches Konzept für die effizientere Beschaffung von Lizenzen unter Rücksichtnahme auf strategische Markt- und interne Kundenausrichtung sowie auf wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Tendenzen. Dieser konzeptionelle Lösungsansatz kann angesichts grundsätzlich gleichartiger rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auch als Pilotprojekt zur Optimierung anderer Geschäftsprozesse innerhalb des gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunks von nachhaltigem, wirtschaftspolitischen Nutzen sein.
Thesis
Dissertationsschrift
2007
Ruhr-Universität Bochum
Auflage
Sprache
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
ISBN-13
978-3-8288-9430-3 (9783828894303)
Schweitzer Klassifikation
Dr. Manfred Meurer studierte nach einem Bergbaupraktikum an der Universität zu Köln Betriebswirtschaft und Privatrecht mit Abschluss als Diplom-Kaufmann. Nach dem Studium nahm er verschiedene verantwortliche Tätigkeiten in den Großkonzernen Bayer und Gerling mit Fortbildung im In- und Ausland wahr. Nach 1967 übernahm er beim WDR Köln schwerpunktmäßig die Organisationsberatung und Leitung des Referates Betriebswirtschaft in der Fernsehproduktionsdirektion. Danach war er Leiter des Einkaufs einschließlich des Beschaffungscontrolling mit zusätzlicher Zuständigkeit für die Filmgeschäftsführung, den Fundus und die Verwaltung der in- und ausländischen WDR-Außenstellen sowie als Beschaffungsbauftragter von ARD/ZDF tätig. Zuletzt war er langjährig ständig stellvertretender Hauptabteilungsleiter in der Verwaltungsdirektion des WDR Köln. Promotion zum Dr. rer. oec. an der Ruhr-Universität Bochum im Jahr 2007.
Im Zusammenhang mit seiner jahrelangen Mitgliedschaft beim
Initiativkreis Öffentlicher Rundfunk Köln beschäftigt er sich
fortlaufend mit den Auswirkungen nationaler und supranationaler
medienrechtlicher Veränderungen und Tendenzen - vor allem der EU - auf dem Medienmarkt mit Blick auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Auch befasst er sich als Mitglied des Expertennetzwerkes
MittelstandPlus weiterhin mit grundlegenden Fragen der systematischen
Effizienzverbesserung von Geschäftsprozessen mit strategischer Markt-
und interner sowie externer Kundenausrichtung.