Bis vor wenigen Jahren war kaum bekannt, in welcher Weise die Angehörigen der Reichsfinanzverwaltung an der nationalsozialistischen Verfolgung der Juden beteiligt waren.
Finanzbeamte trieben Sonderabgaben wie die "Reichsfluchtsteuer" und die "Judenvermögensabgabe" ein, nach der Deportation verwerteten sie das Eigentum der Ermordeten. Nach 1945 waren es oft dieselben Beamten, die in den Entschädigungsbehörden über die Anträge der Überlebenden und der Kinder der Opfer mit entschieden. In diesem Band werden erstmals die "Verwaltung und Verwertung jüdischen Eigentums" auf dem Gebiet des heutigen Hessen und die daran beteiligten staatlichen Stellen beschrieben: ein "organisierter Raubmord, von dem ein Großteil der deutschen Bevölkerung profitierte.
Rezensionen / Stimmen
Eine Ausplünderung mit Volksfestcharakter
"Die Autorinnen zeigen die kühlen Mechanismen der 'Arisierung', bei der Finanzverwaltung, Gestapo, NSDAP, Banken, Versicherungen, Industrie- und Handelskammern Hand in Hand arbeiteten." (Frankfurter Rundschau, 13.11.2004)
Nachschlagewerk zum Unrechtsstaat in Hessen
"Die akribische Verschriftlichung des 'organisierten Raubmords' führt die unfassliche Größe des Vorhabens und die gnadenlose Zielstrebigkeit des 'Unrechtsstaates' erschreckend deutlich vor Augen." (Gießener Allgemeine, 02.12.2004)
Reihe
Sprache
Editions-Typ
Illustrationen
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-593-37612-7 (9783593376127)
Schweitzer Klassifikation
S. Meinl, Dr. phil., ist wiss. Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut. J. Zwilling war wiss. Mitarbeiterin mehrerer Ausstellungen zur NS-Geschichte in Hessen.