In der vorliegenden Arbeit wurde demonstriert, dass Eisen- und Kobalt-Salze kompetente Präkatalysatoren für Kreuzkupplungen und Isomerisierungen sind. Sämtliche Reaktionen basieren auf der Generierung einer reaktiven aromatischen Grignard-Spezies aus Arylhalogeniden und metallischem Magnesium.
Aufbauend auf Arbeiten von Czaplik et al. konnte die bereits entwickelte Eisen- katalysierte Aryl-Alkyl-Kupplung auf Substrate mit Ester-Funktionalitäten angepasst werden. Aufgrund der geringen Toleranz der Esterfunktion gegenüber Grignard- Verbindungen waren die Ausbeuten unter Standardbedingungen gering. Optimierung der Reaktionsbedingungen und Einsatz verschiedener Additive zeigten, dass in Gegenwart von 1.6 Äquiv. Magnesium-Pulver und 20 mol% TMEDA gute Ausbeuten an Kreuzkupplungsprodukt erzielt wurden.
Das Konzept der Eisen-Katalyse ließ sich auf die Synthese von Allylbenzolen übertragen. Es zeigte sich, dass durch separate Präformierung der Grignard-Spezies höhere Ausbeuten erzielt werden können. Nach Optimierung der Reaktionsbedingungen wurde ein Protokoll erhalten, mit dem sich in sehr kurzen Reaktionszeiten ( 95 %) in 2-Alkene überführt werden.
Durch sequenzielle Allylierung und Isomerisierung sind substituierte 1-Propenylbenzole in guten Ausbeuten zugänglich. Unser Interesse galt außerdem der Entwicklung einer Eisen-katalysierten Alkenylierung von Aryl-Grignardverbindungen unter Verwendung halogenfreier Elektrophile. Mit Vinylacetat gelang unter praktikablen Bedingungen die Synthese substituierter Styrole in exzellenten Ausbeuten. Mit diesem Protokoll wurden mit Alkenylacetaten ebenso hohe Ausbeuten wie mit den bisher verwendeten Alkenylhalogeniden erzielt. Es konnten zudem nach Modifikation des Protokolls verschiedene Heteroaromaten wie 3-Brompyridin und 3-Bromthiophen in moderaten Ausbeuten funktionalisiert werden.
Eisen-katalysierte Hetero-Biaryl-Kupplungen konnten durch Umsetzung von Aryltriflaten oder elektronenarmen Arylchloriden mit Arylmagnesiumverbindungen unter milden Bedingungen und in moderaten Ausbeuten (40 - 70 %) realisiert werden. Am effektivsten erwies sich ein reduzierter Eisen-Katalysator, der durch Reaktion von FeCl3 und i-PrMgCl generiert wurde. Höhere Ausbeuten (60 - 93 %) ließen sich im Rahmen einer Kobalt-katalysierten oxidativen Homo-Biaryl-Kupplung erzielen. Als Substrate eigneten sich besonders elektronenreiche Arylmagnesiumhalogenide. Als Oxidationsmittel konnte Sauerstoff verwendet werden, der aus synthetischer Luft über eine Kanüle in das Reaktionsgemisch eingebracht wurde.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2011
Universität Köln
Sprache
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-86853-860-1 (9783868538601)
Schweitzer Klassifikation