Karl May hat, wie in der damaligen Literatur üblich, einen großen Teil seiner Werke zunächst als Fortsetzungsromane in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. Das für ihn wichtigste Publikationsorgan war der im Regensburger Pustet-Verlag erscheinende 'Deutsche Hausschatz'. Ein großer Teil der Korrespondenz zu dieser Geschäftsbeziehung hat sich erhalten. Sie verlief problematisch, da May wegen seiner umfangreichen Tätigkeit für andere Verlage immer wieder mit Manuskriptlieferungen in Rückstand geriet und mit seinem Spätwerk in Widerspruch zur streng katholischen Linie des 'Hausschatz' stand.
Die überlieferten Briefe, Postkarten und anderen Materialien zu diesem Themenkomplex werden dokumentiert. Es ergeben sich spannende Einblicke in das Leben des Autors, aber auch zur Literatur- und Mediengeschichte generell. Detaillierte Erläuterungen zu den in der Korrespondenz angesprochenen Personen und Ereignissen ermöglichen das Verständnis der Texte.
Im zweiten Teil des Bandes wird Mays Briefwechsel mit dem Journalisten Johannes Dederle wiedergegeben, der May wohlwollend gegenüberstand und sich seit der Jahrhundertwende angesichts der Auseinandersetzungen um sein Leben und Werk immer wieder für ihn engagierte. May nutzte den Kontakt, um in der Öffentlichkeit das Bild von sich zu verbreiten, an dem ihm im Alter gelegen war.
Mit 70 SW-Abbildungen.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 17.5 cm
Breite: 11.5 cm
ISBN-13
978-3-7802-0097-6 (9783780200976)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Karl May (geboren in Ernstthal, gestorben in Radebeul) ist durch die Arbeit des Karl-May-Verlags Bamberg-Radebeul (gegründet 1913) mit über 100 Millionen Exemplaren der meistgelesene Schriftsteller deutscher Sprache. Seine Werke wurden in bislang 47 Sprachen übersetzt. Seit vielen Jahrzehnten haben sie auch im In- und Ausland Bühnen und Freilichtbühnen, Leinwand und Bildschirm erobert. Die erfolgreichsten Bücher der Gesammelten Werke sind die drei Winnetou-Bände (7-9), dicht gefolgt von Der Schatz im Silbersee (36), Unter Geiern (35) und der berühmten Orientreihe (1-6).
Herausgeber*in
Geboren in Greußen/Thüringen, ehemals Sicherheitsingenieur in Dresden und seit Oktober 2013 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates des Karl-May-Hauses Hohenstein-Ernstthal; zahlreiche Arbeiten zur Karl-May-Forschung, u. a. der Dokumentation "Karl May in der Hohenstein-Ernstthaler Lokalpresse 1899-1912" (2001), Herausgeber bzw. Co-Herausgeber der Esperanto-Übersetzung "Liberigo / Eine Befreiung" (1999), der Bände 93 und 94 "Briefwechsel mit Sascha Schneider" (2009) bzw. "...mit Joseph Kürschner" (2013), der Bände 95 und 96 "Briefwechsel mit seinen'Kindern'" (2020) und "Karl May in Hohenstein-Ernstthal 1921 - 1942" sowie Autor von "365 Tage Karl May"; dazu Beiträge in "Karl May auf sächsischen Pfaden" (1999) und "100 Jahre Karl-May-Verlag" (2013), alles im Karl-May-Verlag.
Er war bis 2015 Professor für Germanistik/Neuere Literaturwissenschaft an der Universität Koblenz-Landau. Er beschäftigt sich vor allem mit Unterhaltungs- und Gegenwartsliteratur, aber auch mit der Literatur des 18. Jahrhunderts, darunter der Zeit des Sturm und Drang, und ist ein versierter Kenner von Leben und Werk Karl Mays. Schmiedt hat sich in zahlreichen Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen mit Karl May auseinandergesetzt und erprobt verschiedenste literaturwissenschaftliche Methoden an dessen Werk, um zu immer differenzierteren Deutungen zu gelangen. Neben formalen Beschreibungen von Mays Erzählkunst unternahm Schmiedt Untersuchungen zur Editions- und Motivgeschichte, verfolgte psychoanalytische und gattungstypologische Ansätze. Er ist Mitglied der Karl-May-Gesellschaft, deren Vorstand er viele Jahre lang angehörte, und stellvertretender Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft Köln. 2018 veröffentlichte er im Karl-May-Verlag das Buch "Die Winnetou-Trilogie. Über Karl Mays berühmtesten Roman", 2024 "Werther trifft Winnetou. Über Goethe und Karl May".
Er ist geboren in Augsburg und heute Dozent für Englische Sprachwissenschaft an der Universität Regensburg sowie seit 2019 Vorsitzender der Karl-May-Gesellschaft.