Die Studie untersucht die Tätigkeit der deutschen evangelischen und katholischen Missionen unter den Armeniern im Osmanischen Reich zwischen 1896 und 1919. Erstmals wird die Geschichte aller Hauptstationen und ihrer Tätigkeitsbereiche detailliert dargestellt. Die Missionare der Stationen wurden Zeugen der Massaker an den Armeniern in den Jahren 1894 bis 1896 und deren Folgen. Die rein konfessionellen Prioritäten traten daher zunächst in den Hintergrund, um überlebenden armenischen Waisen und Witwen zu helfen, sie zu versorgen und Zugang zu Bildung zu verschaffen. Die deutschen Missionen gründeten moderne Waisenhäuser, Schulen, Werkstätten und Krankenhäuser. Ab 1915 erlebten sie den Völkermord an den Armeniern mit. Trotz der Vernichtungspolitik des Osmanischen Reiches, einem Verbündeten des Deutschen Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg, gelang es ihnen weitgehend, ihre Missionsstationen in Inseln des Humanismus und der Rettung zu verwandeln.
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Illustrationen
15
15 s/w Abbildungen
15 Abb.; 290 S., 15 schw.-w. Abb.
Maße
Höhe: 230 mm
Breite: 158 mm
Dicke: 17 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-19384-4 (9783428193844)
Schweitzer Klassifikation
Hayk Martirosyan is a research associate at the Lepsiushaus Potsdam. He studied Turkology at Yerevan State University, and completed his doctorate at the Institute of Oriental Studies of the Academy of Sciences of the Republic of Armenia with a thesis on the missionary and orphan work of the German Relief Society for Armenia in the Ottoman Empire. His current research presents the history of German Evangelical and Catholic missions among Armenians in the Ottoman Empire His main research interests include the history of missions and the biographies of missionaries active in the Ottoman Empire, the history of aid organizations and their rescue work for Armenians, and the Armenian Genocide since 1915.
1. Beginn intensiver Armenierhilfe in Deutschland: Deutscher Hülfsbund für Armenien
Gründung und Entwicklung - Deutsche Orient-Mission: Von einer »Mohammedanermission« zum Hilfswerk für die Armenier - Die Kaiserswerther Diakonie: »Herzliche Bitte für die armenischen Waisen« - Das Syrische (Schneller,sche) Waisenhaus - Der Jerusalemsverein: »Das Mithelfen als eine vom Herrn dem Jerusalems-Verein gewiesene Aufgabe« - Christliche Blindenmission im Orient: Anfänge und Besonderheiten - Deutsche katholische Vereine im 19. Jahrhundert: Anfänge der karitativ-missionarischen Tätigkeit
2. Betreuung der überlebenden Armenier im Osmanischen Reich 1897-1914
Die Tätigkeit des Hülfsbundes in den Hauptstationen Mesereh, Marasch, Van, Musch und Harunije - Die Tätigkeit der Deutschen Orient-Mission (DOM) in Urfa und Diarbekir - Die armenischen Waisenmädchen des Kaiserswerther Diakonissenhauses: Jerusalem, Smyrna, Beirut - Armenische Waisenkinder im Syrischen Waisenhaus in Jerusalem - Das »Armenische Waisenhaus« des Jerusalemsvereins - Die Geschwister Christoffel in Malatia und die Sehbehindertenarbeiten - Resonanzen katholischer Kreise Deutschlands auf die hamidischen Massaker
3. Genozid an den Armeniern und die deutschen Missionen 1915-1919
Das Schicksal der Stationen des Hülfsbundes: Überleben und Tod - Die DOM und der Völkermord an den Armeniern - Die Kaiserswerther Stationen während des Ersten Weltkrieges - Das Syrische Waisenhaus in den Jahren 1915-1918 - Christoffels Rückkehr nach Malatia und die Rettung der Blindenanstalt - Der Genozid an den Armeniern und die Katholiken Deutschlands