Diese Studie untersucht, wie die familiäre Konstitution von Mehrkindfamilien mit palästinensischer Fluchtmigrationsbiografie die Bildungswege ihrer Kinder beeinflusst. Befragt wurden junge Erwachsene, die in Deutschland mit vier oder mehr Geschwistern aufgewachsen sind und ihre Bildungslaufbahn weitgehend abgeschlossen haben. Die Analyse zeigt, dass strukturelle Gemeinsamkeiten über die Einzelfälle hinweg die Bildungsbiografien maßgeblich prägen. Besonders familiale Aspekte im Kontext von Flucht und Postmigrationsstress wirken sich auf das Aufwachsen und die Orientierung der Jugendlichen aus. Ein zentrales Ergebnis ist die Bedeutung des sogenannten fehlenden "juristischen Kapitals", das - im Zusammenhang mit der spezifischen palästinensischen Vertreibungsgeschichte - Bildungsentscheidungen zusätzlich beeinflusst. Dabei zeigt sich, dass diese Effekte je nach Geburtenfolge unterschiedlich stark ausfallen. Ebenso wird deutlich, wie elterliche Erwartungen im Spannungsfeld von Aufenthaltsdauer, rechtlichem Status und familialen Bedürfnissen die Rolle der Geburtenfolge unterschiedlich prägen.
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Verlagsort
Verlagsgruppe
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Zielgruppe
Illustrationen
1
1 s/w Abbildung
VIII, 247 S. 1 Abb.
Maße
Höhe: 210 mm
Breite: 148 mm
Dicke: 15 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-658-48735-5 (9783658487355)
DOI
10.1007/978-3-658-48736-2
Schweitzer Klassifikation
Tanja Manthey-Gutenberger ist Sozialwissenschaftlerin und in Forschung und Lehre tätig. Ihre Schwerpunkte liegen in der Bildungs- und Bildungsungleichheitsforschung, der kritischen Flucht- und Migrationsforschung sowie der Familienforschung. In ihrer Arbeit verbindet sie qualitative Methoden mit einer intersektionalen Perspektive auf soziale Ungleichheiten.