Als der NSU im November 2011 nach mindestens zehn begangenen Morden aufflog, war das Entsetzen groß. Es war ein Trauma für Deutschland, politisch, gesellschaftlich und sozial. Doch waren diese Morde wirklich unvorhersehbar und unvorstellbar? Wie konnte es dazu kommen?
Die Autoren haben das System der V-Leute der Verfassungsschutzämter genau untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig: Eigentlich sollen V-Leute Verbrechen verhindern, doch oftmals ist das Gegenteil der Fall. Die V-Leute waren fast immer kriminelle Führungsfiguren der Neonazi-Szene. Ihre aus Steuermitteln finanzierten Honorare, häufig im sechsstelligen Bereich, steckten sie in den Aufbau ihrer ?Bewegung?. Nicht selten haben die Verfassungsschützer die kriminellen Aktivitäten ihrer V-Leute sogar noch gedeckt und so dazu beigetragen, ihre Gegner, die sie per gesetzlichen Auftrag bekämpfen sollen, groß zu machen. Die Recherchen zeigen, dass dies seit Jahrzehnten gängige Praxis war.
Das Buch enthält die bisher umfassendste Übersicht über V-Leute in der rechtsextremen Szene in den vergangenen fünfzig Jahren. Es untersucht außerdem bis in die Anfänge der Verfassungsschutzämter, welche Leute mit welcher braunen Weste Schlüsselpositionen innehatten. Ein in der Information verlässliches Buch von hoher Brisanz.
Produkt-Info
Sprache
Verlagsort
Illustrationen
Maße
Höhe: 205 mm
Breite: 139 mm
ISBN-13
978-3-406-67027-5 (9783406670275)
Schweitzer Klassifikation
Anton Maegerle ist freier Journalist, Buch- und Fernsehautor, langjähriger Mitarbeiter des SPD-nahen Fachportals "Blick nach rechts" (bnr.de), der jüdischen Zeitschrift "Tribüne" und des ARD-Politmagazins "Report Mainz". 2007 wurde er mit dem "Leuchtturmpreis für besondere publizistische Leistungen" der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche ausgezeichnet.
Dr. Ulrich Neumann ist Filmemacher beim Südwestrundfunk und arbeitet seit 1988 als Autor und Regisseur für das öffentlich-rechtliche Fernsehen, seit 1994 vorrangig für "Report Mainz", zuvor "Report Baden-Baden". Für seine filmischen Projekte wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem 1995 mit dem "Grimme-Preis" in Gold (Autorenteam), 2010 mit dem "Anja-Schüller-Preis" und 2013 mit dem "Arthur-Koestler-Preis".