Auf dem Totenbett lüftet die Mutter, eine in ganz Alexandria gefürchtete Bordellwirtin, ihr letztes Geheimnis - sie gibt Sabir den Namen seines Vaters und eine Fotografie preis. Damit beginnt die Suche nach einem Unbekannten; denn wenn der Sohn seinen Platz finden und nicht verloren gehen soll, muß er seine Abstammung, seinen Vater kennen.Die Suche führt ihn durch Alexandria und Kairo, durch Höhen und Tiefen der ägyptischen Gesellschaft. Soll er sich für die liebenswerte Ilham und die Aussicht auf ein ehrbares, freilich recht ordentliches Leben entscheiden? Oder für die leidenschaftliche Karima, die wie er auf Lust und Reichtum aus ist, aber mit einem Tattergreis verheiratet ist? Es kommt zum Mord, die Katastrophe lässt sich nicht aufhalten.Nagib Machfus' Roman, 1964 entstanden, lässt sich gleichermaßen als spannender Kriminalroman, als Bildungsroman oder Sittenbild lesen. Er wurde als politische Parabel für eine Gesellschaft interpretiert, die ihre Wurzeln verloren hat. Der Vater bleibt das Geheimnis, und das Leben bietet wenig Hoffnung auf ein Glück in Anstand und Ehrbarkeit.
Rezensionen / Stimmen
»Die Doppelschilderung von Innenleben und äußerem Geschehen, diese psychologisch fundierte Tragödie erinnert an Dostojewskij.«
»'Die Spur' gibt Zeugnis davon, mit welchem Engagement sich Nagib Machfus nach seinem langen Schweigen dranmachte, die politischen, sozialen, kulturellen und spirituellen Krankheiten der ägyptischen Gesellschaft bloßzulegen und zu denunzieren.«
Reihe
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 19 cm
Breite: 11.5 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-293-20092-0 (9783293200920)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Nagib Machfus, geboren 1911 in Kairo, gehört zu den bedeutendsten Autoren der Gegenwart und gilt als der eigentliche »Vater des ägyptischen Romans«. Sein Lebenswerk umfasst mehr als vierzig Romane, Kurzgeschichten und Novellen. 1988 erhielt er als bisher einziger arabischer Autor den Nobelpreis für Literatur. Nagib Machfus starb 2006 im Alter von 94 Jahren in Kairo.
Dokumente und Stimmen zum Tod von Nagib Machfus finden Sie hier.
Übersetzung
Doris Kilias, geboren 1942 inmitten der Masurischen Seenplatte, also im heutigen Polen, arbeitete als Redakteurin beim arabischen Programm des Rundfunks Berlin (DDR). Nach der Promotion war sie als freie Übersetzerin tätig. Sie starb 2008 in Berlin.