Der Zephyr sagt, Geliebte
Der Morgen sagt, Geliebte,
dein reines weißes Kleid.
Nicht sehn dich meine Augen,
mein Herz wartet auf dich!
Der Wind hat deinen Namen
mir zugetragen bald;
das Echo deiner Schritte
hallt vom Gebirg zurück.
Nicht sehn dich meine Augen,
mein Herz wartet auf dich!
Von abenddunklen Türmen
weht leiser Glockenklang.
Nicht sehn dich meine Augen,
mein Herz wartet schon lang.
Die harten Hammerschläge,
sie sagen einen Sarg;
den Ort der Grube zeigen
mir Spatenstiche an.
Nicht sehn dich meine Augen,
mein Herz wartet auf dich!
* * *
Grüne Gärtchen,
helle Plätze,
grünlich Brunnen,
wo das Wasser träumt,
wo das stille Wasser
gleitet auf dem Stein.
Die Blätter der Akazie,
von welkem Grün, fast schwarz,
küßt der Septemberwind
und schnappt sich
ein paar trockene, gelbe,
spielt damit im weißen
Staub der Erde.
Lieblich' Mägdlein,
das du füllst den Krug
mit durchsichtigem Wasser,
mich erblickend führst du nicht,
ohne dran zu denken,
deine braune Hand
zu den schwarzen Locken
deines Haars
und bewunderst nicht dein Antlitz
dann im reinen Kristall.
Du betrachtest nur die Luft
des schönen Abends,
während den Krug
mit hellem Wasser du füllst.