Anders als Nietzsche dachte, ist die Schuld nicht aus dem modernen Leben verschwunden, sondern erobert zunehmend den politischen Raum. Schuldbekenntnisse sind heute fester Bestandteil nationaler wie internationaler Politik. Maria-Sibylla Lotter hinterfragt die kulturelle Bedeutung der neuen Schuldpraxis und unterscheidet die politische Bedeutung von Schuldbekenntnissen von ihrer moralischen und rechtlichen. Wie Praktiken der Ausrede und der Rache dienen auch Schuldbekenntnisse der Wiederherstellung gestörter Respektsbeziehungen unter Gleichen. Aufgrund ihrer Anfälligkeit für moralistische Missverständnisse können sie aber auch eine destruktive Eigendynamik entwickeln.
Rezensionen / Stimmen
»Schuld und Respekt ist ein Paradebeispiel, wie politisch kontroverse Begriffe nüchtern und differenziert erörtert werden können.«
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Höhe: 172 mm
Breite: 109 mm
Dicke: 12 mm
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ISBN-13
978-3-518-30007-7 (9783518300077)
Schweitzer Klassifikation