Das Recht auf tertiäre kostenfreie Bildung aus dem UN-Sozialpakt wurde in Deutschland von den Gerichten nicht angewendet. Dieses Phänomen zeigt sich auch bei anderen sozialen Menschenrechten in anderen Jurisdiktionen. Grund hierfür ist vor allem das Rechtsinstitut der unmittelbaren Anwendbarkeit. Dieses besagt, dass es Rechtnormen gibt, die, obwohl sie geltendes Recht sind, von Gerichten nicht angewendet werden können oder dürfen. Das Buch erarbeitet eine genaue Definition dieses Instituts und zeigt dann, dass es in sich widersprüchlich ist. Es argumentiert, dass das Institut zudem nicht notwendig ist, da die von ihm behandelten Probleme mittels genauer Bestimmung von Inhalt der Norm, ihrer Geltung in einem konkreten Rechtssystem und den durch sie Berechtigten und Verpflichteten aufgelöst werden können. Beispiel für die Diskussion bildet das Recht auf tertiäre Bildung nach dem UN-Sozialpakt in Deutschland und Chile.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2018
Universität Freiburg/Br.
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-15774-7 (9783428157747)
Schweitzer Klassifikation
Jakob Lohmann studied Law with a focus on Philosophy of Law at the University of Freiburg, Germany and the Universidad de Chile, Chile. For his PhD he was a doctoral fellow of the Hans-Böckler-Foundation. Additionaly during his PhD, he worked as paralegal in multiple corporate law firms and participated at the Academy of Human Rights at the Washington College of Law. He was law clerk in Hessen, Germany. His research focus is on economic, social, and cultural human rights and compliance in the areas of financial market regulation and human rights protection.
A. Einleitung
B. Grundlagen, Beschränkungen und Fragestellung
C. Inhalt des Rechts auf tertiäre Bildung nach Art. 13 IPwskR
Materieller Inhalt des Rechts auf tertiäre Bildung - Modifizierung durch den allgemeinen Teil des IPwskR
D. Unmittelbare Anwendbarkeit
Definition der unmittelbaren Anwendbarkeit - Was ist Recht, das nicht (irgendwo) unmittelbar anwendbar ist? - Unmittelbare Anwendung auf der nationalen Ebene - Unmittelbare Anwendung auf der völkerrechtlichen Ebene - Auflösung des Problems der unmittelbaren Anwendbarkeit in andere Kategorien
E. Berechtigte und Verpflichtete
Theorie der Berechtigung durch Rechte - Berechtigende Rechte auf völkerrechtlicher Ebene - Innerstaatlich berechtigende Rechte als völkerrechtliche Pflicht - Berechtigende Rechte auf nationaler Ebene
F. Folgen der Abschaffung des Instituts der unmittelbaren Anwendbarkeit
Dogmatisch möglich - Negative Nebeneffekte
G. Ergebnis
Inhaltlich zurückhaltendes Recht auf Bildung - Weitgehender Wegfall des Instituts der unmittelbaren Anwendbarkeit - Genaue Untersuchung der Frage der Berechtigten und Verpflichteten - Keine negativen Nebenwirkungen
H. Beispiele für die Anwendung des Art. 13 IPwskR
Deutschland - Chile
I. Schluss
UN-Dokumentenverzeichnis
Literatur- und Stichwortverzeichnis