Requiem für einen polnischen Jungen (Klavierauszug)

Dietrich Lohff, 1941 als Sohn eines Pfarrers in der Nähe von Berlin geboren, erhielt mit 5 Jahren den ersten Klavierunterricht und begann mit 6 Jahren die ersten Kompositionsversuche. Studium der Kirchenmusik, Schulmusik und Germanistik. Kompositionsunterricht bei Heinz Werner Zimmermann und Georg von Albrecht. Nach dem Examen Gründung der Rockgruppe "Heaven on Earth", mit der er fünf Jahre lang (von 1969-1974) durch Deutschland tourte. Für diese Gruppe schrieb er auch die "Mass in Rock". Später war er Gründer und Kopf der Gruppe "Golem".

1967-1970 im Vorstand des SDS (Sozialistischer deutscher Studentenbund). Herausgeber einer Zeitschrift "Die rote Schülerpresse". Wegen dieser regen politischen Betätigung zunächst Berufsverbot. Danach doch noch seit 1970 Musiklehrer an einem privaten Heidelberger Gymnasium. Neben weiterem war er Buchhändler, Fußballtrainer, Leiter einer Musikschule und Verlagslektor Er war Stipendiat der Darmstädter Ferienkurse für neue Musik und des Richard-Wagner-Verbandes. Mehrere Kompositionsaufträge. Zunächst viel experimentelle Musik: wie z. B. "Sakrophonie, optische Musik für einen kirchlichen Raum" und "Eintracht Frankfurt", Kantate für Sportreporter, Synthesizer und Fan-Chor". Nach langer Schaffenspause radikale Abwendung von avantgardistischer Musik und eine durch die Rockmusik beeinflusste Hinwendung zur Tonalität.

Bekannt wurde vor allem sein "Requiem für einen polnischen Jungen" nach Texten von Opfern des Faschismus, das 1998 in sechs deutschen Städten gleichzeitig uraufgeführt wurde. 1999 erklangen Teile des Werkes anlässlich einer Feierstunde im Bundestag. Mittlerweile erlebte dieses Werk über 80 Aufführungen in Deutschland und Österreich, den Niederlanden und Polen. Das Requiem wurde mehrfach im Rundfunk gesendet ist auf CD erschienen.

Seit 40 Jahren nebenamtlicher Kirchenmusiker, zur Zeit an der evangelischen Kirche in Dossenheim bei Heidelberg. Er ist außerdem Leiter vieler Chöre.