Kunstbuch zur Ausstellung
Im Verlauf der Arbeit an ihrem Fotoprojekt "Ein Jahr mit dem Stern" wuchs in Elena Kaufmann der Wunsch, die Mitglieder der Gemeinde nicht nur fotografisch zu begleiten, sondern auch direkt zu porträtieren. Dabei vertraute sie ihrer Intuition, dass vor allem Sprache und Sprechen während der Porträtsitzung zu einer Situation führt, in der Anspannungen und Projektionen gelöst werden, die Porträtierten ihre Posen verlieren und gleichsam 'vergessen', dass sie fotografiert werden.
In der Erfurter Journalistin Antje-Maria Lochthofen fand Elena Kaufmann schließlich eine Autorin, wie sie ihr vorschwebte. Sie traf die Porträtierten entweder im Studio der Fotografin oder in deren Wohnungen, sprach stundenlang mit ihnen und formte aus ihren Gesprächsaufzeichnungen jene Texte, die nun im Buch und in der Ausstellung die Bildnisse begleiten - als Einladung und Schlüssel zum tieferen Verständnis der Persönlichkeiten.
Sprache
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Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Illustrationen
ISBN-13
978-3-00-059803-6 (9783000598036)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Journalistin
Am 29. August 1953 wurde ich im Vogtland geboren.
Dort lebt ein stures, eigenwilliges Völkchen. Und so ließ ich mich also auch nicht davon abbringen, Journalist zu werden. Was in jenen fernen Zeiten nicht immer klug und schon gar nicht einfach war, bedenkt man, dass meine Eltern eine private Land-Drogerie führten. Aber es kam der Herbst '89 mit seinen Träumen, Chancen und Hoffnungen. Zeitung-Machen war jetzt das Beste, was ich mir vorstellen konnte. Jahre harter Arbeit, aber vor allem kreativer Freude. Spannend für mich waren dabei nicht Ideologien, sondern immer Menschen. Menschen und ihre Geschichten. Und so ist es geblieben, auch wenn ich kein Zeitungsmensch mehr bin.
Fotograf*in
Fotograf
Ich bin in Workuta geboren, ich kenne nicht nur Schnee - sondern viel Schnee, Poorga, Walenki und Nordlichter. Ich habe die Schule in St. Petersburg beendet und ging die Weltpolitik an der St. Petersburger Staatlichen Universität zu studieren. Im ersten Jahr kam zu uns ein Professor mit dem Vortrag über die Weltkonflikte. Konfliktlösung als Thema hat mich so beeindruckt, dass ich mein Fach gewechselt habe und verbrachte fünf Jahre lernend die ethno-politischen Konflikte der Welt - ich lernte wie man Menschen, die einander nicht mehr mögen, wieder zusammen bringt. Das gelingt schwer. Ich beschloss Dokumentarfotografie zu studieren um mit der Welt kommunizieren zu können, da wo die Wörter nicht helfen. Realität fotografisch festzuhalten als Appel, zum Ausdrücken eines Wunsches in der zwischenmenschlichen Kommunikation.