Die Lichtenbergfiguren Ben Lerners sind eine unkonventionelle Sonett-Sammlung, die sich den Beziehungen zwischen Sprache und Erinnerung, zwischen der strukturierenden Form und entfesselter Gewalt widmet. Das Buch entlehnt seinen Titel den von Georg Christoph Lichtenberg entdeckten hochästhetischen farnartigen Mustern, die im Staub auf der Oberfläche einer geladenen Isolator-Platte entstehen. Es ist das gleiche Prinzip, das auch der Fotografie zugrunde liegt. Lichtenberg-Figuren erscheinen zudem auch für kurze Zeit auf vom Blitz getroffenen Körpern. Verspielt und elegisch zugleich ahmen die Gedichte die komplexen Gleichzeitigkeiten kontemporärer Kultur nach und analysieren diese mit den Mitteln von Wiederholung und Collage. Das Vokabular akademischer Diskussion kollidiert mit slang-nahen Wendungen, die Sprache des Alten Testaments trifft auf die des Internets. Mit Steffen Popp wurde für die Übersetzung einer der angesehensten deutschsprachigen Dichter seiner Generation gewonnen.
Der Band und die Übersetzung erhalten den Preis der Stadt Münster für Internationale Poesie 2011.
Rezensionen / Stimmen
"Lerners Denken ist weitreichend und ikonoklastisch, sein Schreiben wie das Lichtenbergs aphoristisch und zugleich elektrisiert. Es ist Dichtung aus Dichtung geboren, kühn auf Papier eingefangen von einem ungehinderten Geist." -- C. D. Wright
Reihe
Auflage
Sprache
Maße
Höhe: 18 cm
Breite: 14.8 cm
ISBN-13
978-3-939557-42-5 (9783939557425)
Schweitzer Klassifikation
Ben Lerner (*1979) stammt aus Topeka, Kansas. Er lebte als Fulbright Stipendiat in Spanien und gründete die einflussreiche Literaturzeitschrift NO: A Journal of the Arts. Er lehrt am California College und lebt in Berkeley. Sein Debütband Die Lichtenbergfi-guren wurde mit dem Hayden Carruth Award ausgezeichnet. Er ist der jüngste Lyriker, dessen Gedichtband je auf der Shortlist des National Book Award stand. Der Folgeband Angle of Yaw wird ebenfalls in der luxbooks.americana erscheinen.
Autor*in
Nachwort von
Übersetzung