Eine neue literarische Stimme aus Amerika in der Nachfolge Don DeLillos Ein anständiger Mensch, ein aufrechter Bürger, ein erfolgreicher Geschäftsmann - das ist Doc Hata, der Held in Chang-rae Lees Roman. Die glatte Fassade des Hier und Jetzt bekommt jedoch zunehmend Risse, und eine erschreckende Vergangenheit bricht mit Gewalt hervor.
Doc Hata kam nach dem Zweiten Weltkrieg aus Japan in die USA. Seine neue Existenz bringt ihm Anerkennung und Befriedigung. Doch als er sich zur Ruhe setzt, gerät sein so wohl geordnetes Dasein durch eine Reihe düsterer Ereignisse aus den Fugen, sieht er sich zur Selbsterkenntnis gezwungen. In fesselnden Rückblenden erinnert er noch einmal sein Leben und legt Schicht für Schicht verdrängte Erfahrungen frei: seine gescheiterte Liebe zu einer Nachbarin, das schmerzhaft in die Brüche gegangene Verhältnis zu seiner Adoptivtochter Sunny und vor allem das tragische Schicksal einer jungen Koreanerin, die während des Zweiten Weltkriegs in Burma von den Japanern erbarmungslos zur Prostitution gezwungen wurde. Diese Frau, deren Tod Hata mitverschuldet hat, war die große Liebe seines Lebens.
Chang-rae Lee gelingt es, in seinem Helden die Zerrissenheit zwischen zwei unterschiedlichen Kulturen eindringlich darzustellen. Mit seiner knappen, fein ziselierten Sprache arbeitet er subtil die innere Spannung der Hauptfigur heraus und macht den Roman zu einem literarischen Ereignis.
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Produkt-Hinweis
mit Schutzumschlag (bedruckt)
Maße
Höhe: 21.5 cm
Breite: 13.5 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-462-03030-3 (9783462030303)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Chang-rae Lee, geboren 1965 in Korea, kam als Dreijähriger mit seinen Eltern in die USA. Nach dem Studium arbeitete er ein Jahr an der New Yorker Börse. Für seinen ersten Roman Native Speaker erhielt er u. a. den PEN/Hemingway Foundation Award; auch sein zweiter Roman A Gesture Life / Fremd im eigenen Leben wurde mehrfach ausgezeichnet. Lee ist Professor für Creative Writing an der Princeton University. Er lebt mit Frau und zwei Töchtern in Princeton.
Übersetzung
Marcus Ingendaay studierte nach dem Abitur Anglistik, Germanistik und Theaterwissenschaften an den Universitäten in Köln und Cambridge. Anschließend arbeitete er als Werbetexter und Reporter. Heute lebt er als freier Schriftsteller und Übersetzer in München. Er erhielt 1997 den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis sowie 2000 den Helmut-M-Braem-Übersetzerpreis.