DIE GATTUNG JAPALURA 7
Systematische Einordnung 7
Valide Arten der Gattung 9
VERBREITUNG UND LEBENSRAUM 13
Die chinesischen Arten und ihr Vorkommen 13
Klimabeschreibung 19
ARTENSCHUTZ 21
ANSCHAFFUNG 21
Auswahl 22
Transport 23
Quarantäne und Eingewöhnung 25
BESCHREIBUNG 28
Allgemeine Morphologie 28
Die Unterscheidung der Geschlechter 32
VERHALTEN 34
TERRARIUM 37
Grundvoraussetzung 37
Das Terrarium der Autorin 39
EINRICHTUNG DES TERRARIUMS 41
Gestaltung 41
Bepflanzung 44
TERRARIENTECHNIK 49
Klimafaktor Temperatur 49
Regelung der Temperatur 50
Klimafaktor Feuchtigkeit 51
Regelung der Feuchtigkeit 52
Klimafaktor Licht 53
Beleuchtung im Terrarium 53
ERNÄHRUNG 55
Futtertiere 57
Wasserbedarf 59
PFLEGE 60
Haltungshinweise 60
Winterruhe 61
Krankheiten 62
Verletzungen 64
Stress 65
ZUCHT 67
Geschlechtsreife 67
Balzverhalten 68
Paarung 69
Eiablage 71
Inkubation 72
Schlupf 74
Aufzucht 75
Fütterung der Nachzuchten 78
Probleme bei der Aufzucht und Haltung 80
SCHLUSSBEMERKUNG 81
HILFREICHE ADRESSEN 82
ZEITSCHRIFTEN & INTERNET 84
GLOSSAR 86
LITERATURVERZEICHNIS 89
STICHWORTVERZEICHNIS 92
BILDQUELLENNACHWEIS 94
VORWORT
Chinesische Bergagamen (Japalura splendida) haben den Ruf, für die Terrarienpflege nur sehr schlecht geeignet zu sein. Woran liegt das? Sie werden leider alljährlich durch Reptilien-Importeure offensichtlich in großer Stückzahl eingeführt, sind aber bei der Ankunft meistens schon Todeskandidaten. Es ist ein langer Weg vom Fang durch einheimische Tierfänger, welche die Tiere in unzulänglichen Behältern "zwischenhalten", weiter über Zwischenhändler bis zum Exporteur, meist im tropischen Hongkong, in riesigen Haltungsboxen bis zum europäischen Importeur und letztlich zum lokalen Zoo-Fachhandel. Die Tiere sind durch Wassermangel, Futtermangel, Stress und falsche, meist zu hohe Temperaturen oft so geschwächt, dass sie der gutwillige Reptilienfreund, der sich durch ihr apartes Aussehen zum Kauf verleiten lässt, nicht mehr retten kann.
Will er sich nun über die Bergagamen kundig machen, wird er feststellen, dass deutschsprachige Literaturquellen sehr spärlich und oft irreführend oder sogar falsch sind. Bei allen Tieren, die im Handel angeboten werden, sind entweder keine oder nur unzureichende Angaben vom Händler zu erhalten. Das fängt beim Namen an, der selten komplett und richtig angegeben wird: Die Tiere sind nur teilweise oder gar falsch bestimmt. Genaues über ihr Herkunftsland oder etwa über den Lebensraum der Tiere erfährt man gar nicht. So muss denn auch der Haltungsversuch in vielen Fällen leider scheitern.
Ich hatte das Glück, halbwegs intakte, importierte Wildfänge von Japalura splendida zu erwerben und das Wichtigste über die Haltungserfordernisse zu erfahren. So konnte ich bald Gelege von meinen Tieren erhalten, diese erfolgreich zeitigen und die Jungtiere glücklich großziehen. Innerhalb weniger Jahre wuchs bereits die dritte Generation in meinen Terrarien heran. Die 3. Filialgeneration habe ich wieder mit Wildfängen vergesellschaftet und verpaart. Es liegen keine reichen Erfahrungen anderer Terrarianer vor, die sich speziell mit Chinesischen Bergagamen befasst haben. Dennoch möchte ich behaupten, dass Japalura splendida an sich doch leicht zu pflegende Terrarientiere sind, wenn man ihre wichtigsten Lebensbedingungen im Terrarium schafft. Bergagamen sind wunderschöne, in ihren interessanten Aktivitäten gut zu beobachtende Tiere. Ein Terrarium mit Bergagamen kann zum Schmuckstück im Raum werden!
Mein Buch versteht sich nicht als umfassendes Werk zur Gattung Japalura; dazu ist das mir zur Verfügung stehende Wissen aus der Literatur zu gering und der Bedarf an Forschung über diese Agamen durch professionelle Herpetologen noch viel zu groß. Vielmehr möchte ich dem Einsteiger in die Pflege der Bergagamen den Start erleichtern beziehungsweise ermöglichen, damit die vielen Wildfangimporte in unseren Terrarien weiter leben.
Ich füge hier die Ergebnisse meiner Studien aus der weit verstreuten herpetologischen Fachliteratur mit meinen Erfahrungen aus der Terrarienhaltung zusammen. Sehen Sie es mir bitte nach, dass ich keine Zoologin bin. Ich schreibe also allgemeinverständlich über vier Jahre Bergagamen-Pflege als Terrarianer nur für Sie, die Terrarienfreunde.
Esther Laue
Dresden, Januar 2007