Der schulische Fremdsprachenunterricht ist in Bewegung. Vieles veraendert sich: die gesellschaftlichen Beduerfnisse, die Auffassungen zum Bildungsbegriff, das Schulsystem und die Schulorganisation, die wissenschaftlichen Theorien und Erkenntnisse zum Spracherwerb. Von der Grammatik-UEbersetzungsmethode des 19. Jahrhunderts bis zum kommunikativen Ansatz der 1980er Jahre war ein langer Weg. Wie geht es nun weiter ins 21. Jahrhundert?
Die Grammatik war frueher zentrales Element in einem Fremdsprachenterricht, der nur die geschriebene Sprache im Auge hatte. Sprechen war hoechstens ein zufaelliges Nebenprodukt. Im kommunikativen Ansatz, der dann das Sprechen in den Mittelpunkt stellte, wurde die Grammatik zum unintegrierten Anhaengsel. Immer noch gibt es keine praktikable Didaktik-Methodik, die die muendliche Kommunikation als Hauptlernziel hat und ein integriertes, effizientes und effektives Grammatiktraining mit umfasst.
Diese Studie beschreibt die Grenzen, die der Innovation des schulischen Fremdsprachenunterichts gesetzt sind. Sie nimmt Stellung in der wissenschaftlichen Debatte zur Effektivitaet von Grammatikinstruktion. Vor diesem Hintergrund macht sie realistische Vorschlaege fuer eine auf das Sprechen gerichtete UEbungsmethodik und fuer die Lernstoffauswahl und Einfuehrungsreihenfolge im grammatischen Teillehrplan. Exemplarisch geht sie detailliert auf das deutsche Kasussystem ein.
Die Beschreibungen und Analysen gehen vom niederlaendischen Unterricht des Deutschen als Fremdsprache aus, doch sie fuehren zu theoretischen Stellungnahmen und praktischen Vorschlaegen, die ueber die niederlaendische Spezifik hinausgehen.
Rezensionen / Stimmen
"Kwakernaaks Studie vermittelt wichtige, systematische Einblicke in das Beziehungsgeflecht von Bildungspolitik , Schule und FU; dabei werden laenderuebergreifende wie auch fuer die Niederlande spezifische Charakteristika deutlich. Die Arbeit profitiert von der grossen Erfahrung des Vf. in der Ausbildung von Deutschlehrern und einer eindrucksvollen Literaturkenntnis...Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich aufgrund seiner interdisziplinaeren Vorgehensweise, reichhaltigen Dokumentation und sorgfaeltigen Recherchen um eine zweifelsohne lesenswerte Studie." in: Deutsch als Fremdsprache, 3. Quartal 1998
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Höhe: 22 cm
Breite: 15 cm
Dicke: 23 mm
Gewicht
ISBN-13
978-90-420-0035-3 (9789042000353)
Schweitzer Klassifikation
1 Einfuehrung. 2 Geschichte. 2.1 Stellung der Grammatik im niederlaendischen Fremdsprachenunterricht. 2.1.1 Von den Anfaengen bis 1968. 2.1.2 Von 1968 bis 1995. 2.2 Entwicklungen in den niederlaendischen Deutschlehrbuechern im 19. und 20. Jahrhundert. 2.2.1 Lernziele und UEbungsformen. 2.2.2 Auswahl, Menge, Portionierung. 2.2.3 Einfuehrungsreihenfolge. 2.2.4 Einfuehrungsmodus. 2.2.5 Darstellung der grammatischen Regeln. 3 Innovation: Beduerfnisse und Voraussetzungen. 3.1 Lernzielverschiebungen und neue Probleme. 3.2 Grenzen der Innovationsmoeglichkeiten in der Institution Schule. 3.3 Die Wissenschaft als Innovationsfaktor. 3.4 Innovationsmoeglichkeiten. 4 Wege zur Innovation. 4.1 Lernziele und UEbungsparameter. 4.2 Differenzierung grammatischer Lernziele. 4.3 Auswahl und Einfuehrungsreihenfolge expliziter grammatischer Sprachproduktionsanweisungen. 4.4 Einfuehrungsmodus: gelenkte Induktionsuebungen. 4.5 Darstellungsformen grammatischer Sprachproduktionsanweisungen. 5 Kasusmarkierung: Vorschlaege zur Form und Einfuehrungsreihenfolge von Sprachproduktionsanweisungen. 5.1 Ausgangslage und Problematik. 5.2 Terminologie und Lesart der nominalen Paradigmen. 5.3 Prozeduren zur Bestimmung des Akkusativ- und Dativobjekts. 5.4 Einfuehrungsreihenfolge von Sprachproduktionsanweisungen zum deutschen Kasussystem. 6 Zusammenfassung und Ausblick. 6.1 Zusammenfassung. 6.2 Ausblick. 6.3 Relevanz der Ergebnisse fuer den Unterricht in anderen Fremdsprachen als Deutsch und den Deutschunterricht mit anderen Ausgangssprachen als Niederlaendisch. Bibliographie. Register.