"Ich sehe aus wie eine Krankenschwester, Sportlerin oder Buchhändlerin. Mein Gesicht ist mein bestes Alibi."
"Gute Gründe finden sich ja immer. Das perfekte Verbrechen ergibt sich einfach so."
Mit dreizehn möchte die Ich-Erzählerin einen unsympathischen Mitschüler ärgern.
Versehentlich tötet sie ihn.
Und ihr gefällt das.
Daraufhin beginnt sie immer gezielter, sich an Menschen in ihrem Umfeld zu rächen. Natürlich nur an solchen, die es verdient haben: achtlose Hundebesitzer und Autofahrer, der Vorstand eines Energiekonzerns, ein Vergewaltiger. Jede ihrer Racheaktionen ist perfekt geplant, erscheint immer wie ein Unfall oder Selbstmord.
Kurtness erzählt die Geschichte einer Killerin, die immer größere Coups vorbereitet und durchführt.
Denn nichts anderes hat für sie den Reiz der Rache.
J. D. Kurtness wagt es, mit viel schwarzem Humor eine gemeine, berechnende und kalte Erzählerin zu inszenieren, während sie das Kunststück vollbringt, sie uns sympathisch zu machen. Die Autorin steht für eine neue literarische Freiheit, die die Vielfalt der indigenen Stimmen Kanadas widerspiegelt.
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 20 cm
Breite: 13.5 cm
ISBN-13
978-3-948156-53-4 (9783948156534)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
J. D. Kurtness, ist Angehörige der Innu-Nation. Sie verließ ihre Heimat im kanadischen Norden, um in Montréal Mikroben zu erforschen, bevor sie sich der Schriftstellerei und der Informatik zuwandte. Unter ihrem Pseudonym J.D. Kurtness veröffentlichte sie 2017 im Montréaler Verlag L'instant même ihren ersten Roman Reiz der Rache, der 2018 unter anderem mit dem Indigenous Voices Award für französische Prosa ausgezeichnet und von der Kritik gefeiert wurde. Ihr zweiter Roman Aquariums (L'instant même, 2019) ist die literarische Vorwegnahme einer beispiellosen Epidemie, der die Menschheit zum Opfer fällt.
ISNI: 0000 0004 8319 3337
Übersetzung
Jennifer Dummer studierte französische Literaturwissenschaft in Mainz, Berlin und Montréal. Auf jennismusikbloqc.com und quelesen.com informiert sie über die Québecer Musik- und Literaturszene. 2019 war sie Goldschmidt-Stipendiatin. 2020 erschien ihre zweisprachige Anthologie Pareil, mais différent - Genauso, nur anders (dtv) mit Kurzgeschichten von frankokanadischen und Québecer Autor·innen.
ISNI: 0000 0005 1168 2665 GND: 1219987212
Andreas Jandl übersetzt seit 2000 aus dem Französischen und Englischen, vor allem Belletristik und Dramatik. Zu seinen Übersetzungen zählen u.a. Werke von Daniel Danis, Nicolas Dickner, Christian Guay-Poliquin, Marie-Renée Lavoie, Jennifer Tremblay und Gaétan Soucy. Für seine Arbeit wurde er mit dem Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis (zusammen mit Frank Sievers) und dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet.