Inhalt
Vorwort 6
"?. Burgen, stolz und kühn ."
Tragische Geschichten und "Weiße Frauen"
Burg Reichenfels (Hohenleuben) 8
Burgruine Schauenforst (Rödelwitz) 10
Burg Bad Liebenstein (Bad Liebenstein) und Burg Liebenstein (Liebenstein) 14
Brandenburg (Lauchröden) 18
Burg Orlamünde (Orlamünde) 22
Burg Gleisberg (Jena?/?Kunitz) 26
Es spukt!
Ruine Krayenburg (Tiefenort) 30
Tautenburg (Tautenburg) 34
Timoburg (Thiemendorf) 38
"?. Zwar die Ritter sind verschwunden ."
Ehrenburg (Plaue) 42
Ort und Burg Ehrenstein (Stadtilm) 44
Burg Greifenstein (Bad Blankenburg) 46
Wysburg (Weisbach) 50
Wüste Kirchen und Kirchenruinen
Wüstung Welkerode (Hummelshain/Lichtenau) 52
Husenkirche (Bad Salzungen) 56
Klosterkirche Paulinzella (Paulinzella) 60
Klosterruine Stadtroda (Stadtroda) 64
Widenkirche (Weida) 66
Kirchenruine Nonnenhof (Weida) 68
Wüste Kirche im Würzbachgrund (Langenorla) 70
Cyriaksruine (Camburg) 74
Kirchenruine Dürrengleina (Dürrengleina) 78
Geschichte(n) von vergangenen Orten
Wüste Kirche Töpfersdorf (Zeutsch) 82
Wüstung Möbis (Vollradisroda) 82
Wüstung Niederbucha (Bucha) 90
Wüstung Spaal (Schmieden) 92
Burg Rabis ~ Das "Luftschiff" (Rabis) 94
Wüstung Zinna (Lucka) 96
Wüstung Treppnitz (Meckfeld) 98
Wüstung Nassen (Untergneus) 100
Beckers Kirchhof (Reinstädt) 102
Wüstung Burgelin (Bürgel) 106
Quellen 108
Bildnachweise 109
Übersicht nach Standorten 110
Rödelwitz ~ Burgruine Schauenforst
Oberhalb des Dorfes Rödelwitz im sogenannten Hexengrund schaut aus dem "Buchholz", nahe der "Hohen Straße", der Bergfried der einst stolzen Burg Schauenforst hervor. Woher der Name?
Eine Sage erzählt, dass eine Burgherrin ihrem Gatten eine Freude machen wollte und ließ den hohen Bergfried erbauen. Als der Mann aus dem Krieg zurückkam, führte sie ihn hinauf und sagte: "Schau den Forst!" Langgestreckt war die Burg, der Bergrücken, auf dem sie erbaut wurde, ist 150m lang, aber nur 5 bis 35m breit. Sie war durch Gräben und doppelte Mauern gesichert, die Hauptburg war nur über eine Zugbrücke von der Vorburg aus erreichbar. Im 13. Jahrhundert wurde Schauenforst erbaut und war Eigentum des Grafen Hermann II von Orlamünde. Schriftlich werden die "Herren von Schauenforst" als Lehnsleute der Grafen von Orlamünde erstmalig 1281 erwähnt.
Nachdem die Burg mehrmals die Besitzer gewechselt hatte, wurde sie Ende des 15. Jahrhunderts von den Reußen aus Plauen gekauft. Im 16. Jahrhundert zerfiel das Gebäude zusehends und wurde unbewohnbar. Die Eigentümer waren nur noch an den Besitzungen, vor allem an den Weinbergen interessiert, der Weinbau im Wiedbachtal scheint sich gelohnt zu haben! Tatsächlich leitet sich der Name "Hexengrund" nicht vom Hexenglauben ab, sondern von den "Heckerleuten", die fleißig in den Weinbergen arbeiteten. Auch der Name des kleinen Hofgutes Winzerla, Ortsteil von Orlamünde, erinnert an die Weinwirtschaft.
Die Burg verfiel immer mehr, bereits 1662 wurde sie als "wüst" bezeichnet und erst 1913 begannen Reparaturen zur Erhaltung. Heute pflegt der Burgverein Rödelwitz die Anlage und lädt jedes Jahr im Sommer zum Schauenforstfest ein. Auf romantischen Wanderwegen, an denen im Frühsommer seltene Orchideen blühen, kann man die Ruine erreichen.
Außergewöhnlich viele Sagen werden zu dem alten Gemäuer erzählt, z.?B. die vom goldenen Kegelspiel, vom vergessenen Kind, einem Weinkeller, dem belohnten Fiedler, von Waldsachs, dem Musikanten und natürlich auch von einer "Weißen Frau".
Sagen von Burgruinen, die nicht sehr weit voneinander entfernt sind, ähneln sich mitunter sehr. Das Schicksal des Ritterfräuleins von der Schauenburg, das auch einen Untertanen seines Vaters liebt, ist ähnlich dem des Mädchens von der Kunitzburg, nur dass der zornige Ritter den Jäger tötet und damit auch seiner verzweifelten Tochter den Tod bringt.