Gleich zu Beginn seines Vorwortes zum »Karl-Kraus-Lesebuch« spricht Hans Wollschläger vom »Wahnsinn des Unternehmens, ein so riesiges Lebenswerk auf nur ein Prozent zu reduzieren«. In der Tat sind die Selbstzweifel ob der Grundberechtigung einer solchen Auswahl nachvollziehbar - angesichts des gigantischen Werkes, das Karl Kraus mit der Zeitschrift »Die Fackel« schuf, anfangs mit wenigen Mitarbeitern, später als alleiniger Autor eines Werkes, das weit mehr als 30.000 Seiten umfaßt, angesichts eines Dutzends von Buchveröffentlichungen; angesichts der Fülle von Übersetzungen und Bearbeitungen.
Hans Wollschläger versucht mit seiner Auswahl einen Weg durch die Entwicklung der »Fackel« abzustecken, nicht thematisch, sondern chronologisch in drei Abschnitte untergliedert: Texte aus den Jahren 1899-1913; 1914-1919; und 1920-1933. So treten Glossen und Gedichte, Essays und Aphorismen in der gleichen Verschränkung auf, in der sie für die »Fackel« entstanden.
Im Blick auf die »Aktualität« der Texte, die geradezu erst mit dem Erlöschen ihrer Stoffkenntnis für Kraus »aktuell« zu werden begannen, wünscht sich der Herausgeber, daß der Leser die damit verbundene Schwierigkeit begreifend überwinden möge. »Er möge, der Leser, an diesem Lesebuch aus Karl Kraus lesen lernen überhaupt.«
Reihe
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 17.7 cm
Breite: 10.8 cm
Dicke: 2.2 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-518-37935-6 (9783518379356)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Karl Kraus wurde am 28. April 1874 im nordböhmischen Gitschin / Österreich-Ungarn (heute: Jicín / Tschechien) als Sohn eines jüdischen Papierfabrikanten geboren. In Wien studierte er seit 1877 Jura, Philosophie und Germanistik, schloß das Studium jedoch nicht ab. Schon während der Studienzeit veröffentlichte er literaturkritische Beiträge u.a. in der Zeitschrift Die Gesellschaft. Daneben betätigte er sich als Dramatiker, Lyriker und Vortragskünstler und hatte Kontakt zu Mitgliedern der Gruppe "Jung-Wien", u.a. Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal, von denen er sich aber 1897 in der Satire Die demolierte Literatur distanzierte. 1899 gründete er die Zeitschrift Die Fackel. Sie war zeitlebens die wichtigste Veröffentlichungsplattform für seine kulturkritischen Beiträge. Er starb am 12. Juni 1936 in Wien.
Herausgeber*in
Hans Wollschläger wurde 1935 in Minden geboren. Er arbeitete als Schriftsteller, Literaturkritiker und Übersetzer, unter anderem übertrug er James Joyces Roman Ulysses ins Deutsche. 1982 erschien sein Roman Herzgewächse oder der Fall Adams. Hans Wollschläger starb 2007 in Bamberg.
Nachwort von
Hans Wollschläger wurde 1935 in Minden geboren. Er arbeitete als Schriftsteller, Literaturkritiker und Übersetzer, unter anderem übertrug er James Joyces Roman Ulysses ins Deutsche. 1982 erschien sein Roman Herzgewächse oder der Fall Adams. Hans Wollschläger starb 2007 in Bamberg.
Vorwort
Hans Wollschläger wurde 1935 in Minden geboren. Er arbeitete als Schriftsteller, Literaturkritiker und Übersetzer, unter anderem übertrug er James Joyces Roman Ulysses ins Deutsche. 1982 erschien sein Roman Herzgewächse oder der Fall Adams. Hans Wollschläger starb 2007 in Bamberg.
Die Unabhängigen. Atta Troll. Wutzblätter. Sittlichkeit und Kriminalität. Salome. Kunstkritik. Ein Unhold. Technik und Tod. Kaiserworte. Abfälle. Die Reverenz. Nulla Dies. Fahrende Sänger. Kehraus. Gerichtspsychiatrie. Menschenwürde. Das Erdbeben. Politik. Tagebuch. Das Ehrenkreuz. Die chinesische Mauer. Schrecken der Unsterblichkeit. Die Mütter. Biberpelz. Ein Abend beim bulgarischen Königspaare. S.M. Die kretensische Frage. Don Münz. Tolstoi, wenn er das noch erlebt hätt. Der Nachruf. Pro domo et mundo. Die neue Art des Schimpfens. Zum Gesamtbild der Kulturentwicklung. Ein Klagelied. Ein weitverbreitetes Mißverständnis. Ritter Sonett und Ritter Karkiri und Feuilleton. Ein Vorurteil. Nachts. Tod und Tango. In dieser großen Zeit. Ein Tag aus der Zeit, die die große geworden war. Der Ernst der Zeit und die Satire der Vorzeit. Elegie auf den Tod eines Lautes. Zum ewigen Gedächtnis. Landschaft. Die Fundverheimlichung. Bekenntnis. Der Reim. Jugend. Inschriften. Zum ewigen Frieden. Weltgericht. Nachruf. Die allerletzen Tage der Oberst!. Ich. Die Grüßer. Todesfurcht. Vazierende Löwen. Reklamefahrten zur Hölle. Die Treuhändler der Kultur. Vom großen Welttheaterschwindel. Bunte Begebenheiten. Hochzeitsgäste. Nächtliche Stunde. Inschriften. Wir zwei. An meinen Drucker. Die Auswirkungen und Folgen der vadient der Jude schneller und mehr Jeld als der Christ. De lege ferenda. Inschriften. Vor dem Schlaf. Der Ring des Lippowitz. Pretiosen. Magie der Lettern. Was Shakespeare dazu sagt. Weg damit!. Zum Geburtstag der Republik. Was sich unter den Gestirnen tut. Wie sie wurden. Atmosphäre. Wiedersehen des Tages. Promesse. Für Hildegard Scheller. Nach dreißig Jahren. Revanche. Zur Situation. Timons Mahl. Ich war angewidert. Großmann macht mir eine Szene. »An der Schelle des Goethe-Jahres«. Und dann kommt plötzlich ein Tag. Die Sprache. Man fragt nicht. Zwei Läufer. Der Maikorso. Der Tonreich. Interview mit einem sterbenden Kind. Menschheit. Franz Joseph. Du Herr.