Firmen mit der Rechtsform des Einzelunternehmens sind vergleichsweise häufig wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten zur Unternehmensaufgabe gezwungen. Da sie meist nicht aufgrund einer Insolvenz liquidiert werden bzw. für sie in einer existenzbedrohenden Krise kein Insolvenzverfahren angestrengt wird, werden die spezifischen Probleme von Einzelunternehmen in der wissenschaftlichen Diskussion zu Unternehmenskrisen bisher kaum gewürdigt.
Peter Kranzusch und Eva May-Strobl untersuchen die Besonderheiten von Unternehmensliquidationen und Insolvenzverfahren für Einzelunternehmen und dokumentieren die quantitative und qualitative Bedeutung der stillen Liquidation für diese Rechtsform. Im Rahmen einer Analyse von Sanierungsmöglichkeiten decken die Autoren die kritischen Bereiche auf, die eine im Vergleich zu anderen Rechtsformen prinzipiell höhere Sanierungsfähigkeit von Einzelunternehmen verhindern. Es wird deutlich, dass die im Rahmen der Unternehmensabwicklung noch ungelöste Schuldenfrage dringend einer Regelung bedarf. Mit der Darstellung von nationalen und internationalen Unterstützungsmaßnahmen und Modellprojekten wird ein Beitrag zur öffentlichen und politischen Auseinandersetzung mit den Ursachen des Scheiterns von Einzelunternehme(r)n und mit entsprechenden Vermeidungsstrategien geliefert.
Reihe
Auflage
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Für Beruf und Forschung
Research
Illustrationen
6
6 s/w Abbildungen
XIV, 130 S. 6 Abb.
Maße
Höhe: 210 mm
Breite: 148 mm
Dicke: 9 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8244-7761-6 (9783824477616)
DOI
10.1007/978-3-322-81458-6
Schweitzer Klassifikation
Dipl.-Sozialwirt Peter Kranzusch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dipl.-Vw. Eva May-Strobl ist wissenschaftliche Projektleiterin am Institut für Mittelstandsforschung Bonn.
1. Aufgabenstellung und Untersuchungsaufbau.- 2. Krisenlösungen in Einzelunternehmen.- 2.1 Liquidation von Einzelunternehmen.- 2.2 Insolvenz von Einzelunternehmen.- 2.3 Sanierung von Einzelunternehmen inner- und außerhalb des Insolvenzverfahrens.- 3. Unterstützung und Förderung der Krisenbewältigung.- 3.1 Die Beratungs- und Betreuungssituation.- 3.2 Rahmenbedingungen für öffentliche Unterstützungsleistungen in existenzbedrohenden Unternehmenskrisen.- 3.3 Beratungsprogramme für Unternehmen in der Krise.- 3.4 Finanzierungsprogramme für Unternehmen in der Krise.- 4. Erfahrungen aus Modellprojekten zur Unterstützung der Krisenbewältigung in Deutschland und im Ausland.- 4.1 Runder Tisch der DtA und der Wirtschaftskammern.- 4.2 Das Pilotprojekt "Krisenintervention in kleinen Unternehmen" in Nordrhein-Westfalen.- 4.3 "Firmenhilfe - Die Beratungshotline für Selbständige" in Hamburg.- 4.4 Business Debtline Freephone in Großbritannien.- 4.5 Die Beratung durch die Stiftung "Ondernemersklankbord" in den Niederlanden.- 4.6 Das "Individual Voluntary Arrangement" und "Company Voluntary Arrangement" in Großbritannien.- 4.7 Das Unternehmensreorganisationsgesetz (URG) und die Entkriminalisierung redlichen Scheiterns in Österreich.- 4.8 Statement of Principles - Vereinbarung zur Kundenbeziehung bei Banken und KMU in Großbritannien.- 4.9 Vorschläge der EU zum Thema "Sanierungskultur und Neustart".- 5. Zusammenfassung und Würdigung.- Anhang 1: Fallbeispiele für Krisenlösungen.- Anhang 2: Übersicht über Hilfsangebote für Krisenunternehmen.- Anhang 3: Amtliche Daten zur Liquidation und zur Insolvenz von Unternehmen. Empirische Befunde zu Insolvenzplanverfahren.