Nach Süden hin wird das Salzkammergut durch das gewaltige Dachsteinmassiv begrenzt. Sein Hauptgipfel, der Hohe Dachstein, verfehlt mit einer Höhe von 2995 Metern nur knapp die Dreitausendermarke und ist der höchste Gipfel östlich der Hohen Tauern. Er ist von mehreren kaum weniger hohen Nebengipfeln umgeben. Sie verleihen dem Dachsteinmassiv seine charakteristische Silhouette, die von fast allen der kleineren Salzkammergutberge aus zu sehen ist. Aus der Ferne lassen sich auch gut die Gletscher in der Gipfelregion erkennen, die bis in eine Höhe von etwa 2400 Metern hinunterreichen - noch, denn wie überall in den Alpen sind die Gletscher auch hier durch die Klimaveränderung auf dem Rückzug, voraussichtlich werden sie in wenigen Jahrzehnten vollständig verschwunden sein.
Das Dachsteinmassiv ist eine Karstlandschaft, die im Lauf von Jahrmillionen durch die Gebirgsbildung entstanden ist: Das Gestein bildete einst den Grund des Urmeers Tethys. An vielen Stellen sind hier versteinerte Muscheln sichtbar, die diese schwer vorstellbare Tatsache ein wenig greifbarer machen. Da das Kalkgestein wasserlöslich ist, haben sich im Gebirgsstock unzählige Hohlräume gebildet, in denen Regen- und Schmelzwasser rasch versickert - daher gibt es am Dachstein keinerlei Bäche. Auch die gewaltigen Dachsteinhöhlen sind so entstanden. Der Gipfelregion ist auf der Nordseite ein ausgedehntes Hochplateau vorgelagert. Es ist von Wiesen, Latschen- und Zirbelkiefern geprägt, dazwischen gibt es immer wieder nackte Felsflächen. Schon in prähistorischer Zeit wurde hier Weidewirtschaft betrieben, archäologisch nachgewiesen ist eine intensive Nutzung von etwa 1700-1100 v. Chr. All dies trug dazu bei, das nördliche Dachsteingebiet zum Teil der 1997 ausgerufenen UNESCO-Welterbe-Region "Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut" zu machen.