Das Zentrum Gran Canarias ist eine Gebirgslandschaft, die bis zu einer Höhe von fast 2000 Metern aufragt, bestimmt von steilen Hängen, tiefen Schluchten und bizarren Felsformationen. "Versteinertes Gewitter" - so nannte der baskische Schriftsteller Miguel de Unamuno diese Gegend. Die Einheimischen bezeichnen sie etwas weniger poetisch als "las cumbres", also "die Gipfel".
Von der Siedlung Ayacata aus führt eine kurvenreiche Straße mitten hinein in den schönsten Teil der Cumbres. Schon nach wenigen Kilometern erreicht man den Roque Nublo, den "Wolkenfels". Einst war der gewaltige Monolith eine bedeutende Kultstätte der altkanarischen Bevölkerung, die hier ihrer höchsten Gottheit Opfergaben darbrachte. Heute ist er das meistbesuchte Ausflugsziel im zentralen Bergland. Aus gutem Grund: Mit seiner markanten, weithin sichtbaren Form und der besonderen Lage, fast genau im Zentrum der Insel 1813 Meter hoch aufragend, ist der Roque Nublo ein ganz außergewöhnliches und sehr eindrucksvolles Naturmonument!
Schon vom Parkplatz aus ist die charakteristische Silhouette des Felsens zu sehen. Manche begnügen sich mit diesem Anblick, aber den kurzen Spaziergang, der näher heranführt, sollte man auf keinen Fall auslassen! Von Anfang an bieten sich dabei schöne Blicke ins Tal hinunter, ehe man mit einem kurzen, steilen Anstieg ein kahles, felsiges Hochplateau erreicht. Nun hat man den Roque Nublo in klotziger Präsenz direkt vor sich. Noch einmal fast 70 Meter erhebt er sich über die Ebene, begleitet von einem kleineren Felsen, der "La Rana" genannt wird, "der Frosch".