Die ironisch-spielerische Neuverwendung von populaeren Gattungen und tradierten Darstellungsweisen stellt ein bemerkenswertes Phaenomen heutiger Literatur dar. Die vorliegende Arbeit analysiert diese Form von Intertextualitaet in Prosawerken von Peter Handke und Botho Strauss und fuehrt damit differente Spielarten solcher Gattungs-Transformation vor. Beide Autoren - die hier erstmals unter diesem erzaehltechnischen Aspekt zusammengebracht werden - verwenden zur Konstruktion ihrer Texte 'vorgefertigte' Erzaehlmodelle: den Kriminalroman und den romantischen Roman. Die Untersuchung zeigt, wie Handke und Strauss deren Bauelemente neuartig einsetzen und so innovative Erzaehlformen schaffen.
Wie in Handkes Krimi-Transformationen die Raetsel unaufgeklaert bleiben und sich das 'looking for clues' mit der Thematik von Zeichendeutung verbindet, wird in den Analysen dargelegt. In Der Hausierer, Die Angst des Tormanns beim Elfmeter und Der kurze Brief zum langen Abschied zeigt sich dabei eine Entwicklungslinie. Darueber hinaus stellt sich Die Stunde der wahren Empfindung durch den Befund einer Transgression des Krimi-Modells als Scharnierwerk im Oeuvre dar. Die Erarbeitung der vielfaeltigen Romantik-Bezuege in Strauss' Der junge Mann enthuellt, wie die praetextuellen Themen und Motive mit ironischer Distanz verwendet werden. Romantische Reflexionsstrukturen werden radikalisiert und in andere Funktionszusammenhaenge gestellt. Abschliessend werden die nachgewiesenen intertextuellen Konstruktionsprinzipien im Kontext postmoderner Literatur betrachtet.
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ISBN-13
978-90-420-0016-2 (9789042000162)
Schweitzer Klassifikation
Vorwort. Einleitung. ERSTER TEIL: TRANSFORMATIONEN DES KRIMINALROMANS - PETER HANDKE. 1. Der Hausierer. 2. Die Angst des Tormanns beim Elfmeter. 3. Der kurze Brief zum langen Abschied. 4. Die Stunde der wahren Empfindung. ZWEITER TEIL: TRANSFORMATION DES ROMANTISCHEN ROMANS - BOTHO STRAUSS: DER JUNGE MANN. 1. Fragestellung. 2. Zur 'Einleitung' von Der junge Mann. 3. Umrisshafte Beschreibung der Struktur: Pluralitaet der Teile. 4. Die Rahmenkapitel: Bezug zum Bildungsroman. Reflexionsstrukturen. 5. Die Binnenkapitel: Transformationen von Themen und Motiven aus der romantischen Tradition. 6. Fazit. Epilog. Bibliographie. Namenregister.