Aufgrund einer exegetisch-literarischen Analyse der Kreuzigungsszene des Johannes-Evangeliums (Joh 19,16-22) kommt der Autor zu dem Ergebnis, dass der vierte Evangelist seine Passion im wesentlichen unabhängig von den Synoptikern komponiert hat. Die Johannespassion ist eine eigene, unübertroffene Synthese einer schon bestehenden Kreuzes- und Passionstradition. Obwohl es auch literarische und theologische Gemeinsamkeiten mit den Synoptikern (insbesondere mit Lukas) gibt, ist die johanneische Kreuzestheologie in ihrem Kern eigenständig. Im Gegensatz zum leidenden und gedemütigten Jesus der synoptischen Evangelien soll der johanneische Jesus auch während der Kreuzigung Vorbildcharakter für seine Jünger haben. Er leidet nicht unter dem Kreuz, er trägt es vielmehr als Heilsinstrument für die Menschheit. Johannes überbietet alle vorherigen Passionsberichte, indem er Jesus konsequent als den vom Kreuz herab herrschenden König interpretiert.
Reihe
Thesis
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-37132-9 (9783631371329)
Schweitzer Klassifikation
Der Autor: Hanjo-Christoph Kollmann wurde 1962 in Berlin geboren. Er studierte Rechtswissenschaft an der Universität Köln. 1988 Erstes Juristisches Staatsexamen. 1988 bis 1991 philosophisch-theologische Studien in Köln. 1991-1996 Theologiestudium an der Päpstlichen Hochschule vom Hl. Kreuz in Rom. 1995 Priesterweihe. Seit 1996 als katholischer Seelsorger in der Erwachsenenbildung tätig; Promotion 2000.
Aus dem Inhalt: Die Kreuzesstrafe in der Antike und das Kreuz Jesu im urchristlichen Kerygma - Literarische Synopse der vier Passionsberichte - Vergleich der theologischen Gestaltungsmotive der vier Passionsberichte - Sprachlicher und theologischer Vergleich der Kreuzigungsszene von Joh 19,16-22 mit den Synoptikern.