Inhalt
Zeitmanagement im dritten Jahrtausend - ein Paradigmenwechsel7
Wir haben mehr Zeit, als wir denken 9
Die fünf Generationen des Zeitmanagements21
M wie Meeresblick35
1. Tag: Sieben Lügen zum Thema Zeit39
2. Tag: In der Ruhe liegt die Kraft48
3. Tag: Arbeitest du noch oder lebst du schon?55
4. Tag: Saat und Ernte62
5. Tag: Was für ein Zeittyp sind Sie?69
6. Tag: Flow - das neue Zeitgefühl82
7. Tag: Die Zeit - das Maß aller Dinge?89
E wie Effektivität97
7. Tag: Zeitmanagement mit dem Ziel im Blick 101
9. Tag: Warum Effizienz nicht reicht109
10. Tag: Prioritäten - was kommt in meiner Zeitplanung zuerst?118
11. Tag: Leben in Balance - Zeit optimal verteilen126
12. Tag: Gewohnheiten entwickeln - Zeit gewinnen132
13. Tag: Informationsflut bewältigen141
14. Tag: Zeitmanagement mit System - Papier oder Elektronik?150
E wie Etappen159
15. Tag: 1. Horizont - der Tag 163
16. Tag: 2. Horizont - die Woche 176
17. Tag: 3. Horizont - das Quartal186
18. Tag: 4. Horizont - das Jahr192
19. Tag: 5. Horizont - 7 Jahre 199
20. Tag: 6. Horizont - der Ruhestand 206
21. Tag: 7. Horizont - das Lebensende214
R wie Reichtum221
22. Tag: Zeit veredeln durch das richtige Umfeld 225
23. Tag: Zeit veredeln durch Vertrauen 232
24. Tag: Zeit veredeln durch Charakter 240
25. Tag: Zeit veredeln durch Kommunikation 247
26. Tag: Zeit veredeln durch Engagement 258
27. Tag: Zeit veredeln durch Sinn 264
28. Tag: Zeit veredeln durch den Mut zum nächsten Schritt271
Nachwort276
Webseiten zum Thema Zeit, Büroorganisation und
Selbstmanagement 278
Danksagung 280
Stichwortverzeichnis281
Wir haben mehr Zeit, als wir denken
Wissen Sie eigentlich, dass wir heute mehr Zeit zur Verfügung haben, als alle Generationen vor uns? Vielleicht kommt Ihnen diese Aussage etwas kühn vor. Aber sie stimmt. Deshalb ist am Anfang dieses Buches nicht von der notorischen Zeitnot die Rede, nicht von Stress und Hektik, nicht von der Allerweltsklage "Ich habe keine Zeit". Nein, die Fakten sprechen eine andere Sprache: Wir haben mehr Zeit, als wir denken.
Eine erstaunliche Beobachtung, die aber offenbar niemand so richtig im Bewusstsein hat. Das beginnt bei der Lebenserwartung: Ein Mensch, der heute geboren wird, darf damit rechnen, über 100 Jahre alt zu werden! Momentan liegt die Lebenserwartung für Männer bei rund 74 Jahren, für Frauen sogar bei 80 Jahren. Davon konnte man in früheren Jahrhunderten nur träumen. Im Mittelalter war jemand jenseits der 40 bereits ein alter Mensch. Mangelernährung, Seuchen und Unfälle rafften die Menschen schon früh dahin. Der Begriff Midlife-Crisis konnte sich erst im 20. Jahrhundert durchsetzen, weil davor zu wenige Menschen überhaupt so alt wurden, dass sie diese Krise erleben konnten.
Arbeiten bis zum Umfallen?
Parallel dazu ist die Lebensarbeitszeit dramatisch gesunken. Die Frage "Was planst du für deinen Ruhestand?" hätte noch vor wenigen Jahrzehnten auf den Gesichtern Ratlosigkeit erzeugt. Ruhestand - was ist das? Es war die Regel, bis zum Umfallen zu arbeiten, um für sich und seine Nachkommen Brot zu erwerben. Heute folgen im Normalfall auf die Pensionierung 10 bis 20 Jahre, über die man bei materiell ordentlicher Absicherung frei verfügen kann - sofern man einigermaßen gesund ist, was wohl für die große Mehrheit zutrifft. Selbst die sich inzwischen anbahnende Rückkehr zu einer längeren Lebensarbeitszeit ändert an diesem Zuwachs an Freizeit nur wenig - zumal sie, dank des medizinischen Fortschritts, mit einer Verlängerung der Lebenserwartung Hand in Hand geht. Wer heute auf das Zeitbudget seines Lebens blickt und es mit dem Budget früherer Generationen vergleicht, kommt zu dem Ergebnis: Er schwimmt geradezu in einem "Meer an Zeit".
Weniger Schlaf, mehr Freizeit
Das gilt keineswegs nur für den Ruhestand. Werfen wir einen Blick auf die Wochenarbeitszeit. Sie ist bis zur Jahrhundertwende permanent gesunken. Hätte man Mitte des 19. Jahrhunderts während der industriellen Revolution den Fabrikarbeitern von der 37,5-Stunden-Woche erzählt, sie hätten das für eine Geschichte aus dem Vorhof zum Schlaraffenland gehalten.
Damals arbeiteten die Frauen und Männer in den Fabriken oft doppelt so lange! Es gab keine Mindestlöhne, Angebot und Nachfrage regelten den Arbeitsmarkt, der Ausbeutung waren keine Grenzen gesetzt. Der Sonntagsschutz setzte sich nur langsam und mühsam durch. In Deutschland baute nach 1945 die Nachkriegsgeneration ein zerstörtes Land wieder auf.
Wir profitieren bis heute von dem, was damals an harten Tagen und in langen Nächten erarbeitet wurde: Die moderne Gesellschaft hat erst durch solche Vorleistungen in Verbindung mit einem rasanten technischen Fortschritt die Möglichkeit, die Arbeitszeit streng zu reglementieren und dem Bedürfnis nach Freizeit, Ruhe und Erholung Rechnung zu tragen. Wann in der Geschichte hatten Arbeitnehmer mehr freie Zeit als zu Beginn des 21. Jahrhunderts? Dass angesichts von Globalisierung und Wirtschaftskrise die Wochenarbeitszeit in vielen Bereichen wieder verlängert wird, ändert kaum etwas daran: Der moderne Mensch schwimmt in einem Meer an (Frei-)Zeit. Zudem ist statistisch belegt, dass wir heute im Durchschnitt pro Nacht eine Stunde weniger schlafen als die Menschen vor 50 Jahren. Mehr Wach-Zeit bedeutet aber auch mehr Freizeit, die wir nach eigenem Willen gestalten können.
Zeit sparen durch Technik
Ein weiterer Zeitfaktor ist die Hausarbeit. Sie hat die Menschen früher viel stärker in Anspruch genommen. Ohne Waschmaschine,
Spülmaschine, Elektro- oder Gasherd, Staubsauger und Zentral-heizung gab es unendlich viel zu tun, um