Das Tabakskollegium. Kunsthistoriker haben sich von diesem Gemälde allemal abgewandt, Preußenexperten vergeblich um eine Deutung bemüht. Unbestritten zeigt das Bild das berühmtberüchtigte Tabakskollegium Friedrich Wilhelms I. (1688-1740). Man etikettierte die Veranstaltung und ihre Darstellung als negative Markenzeichen dieses Königs, als exzessives Besäufnis einer militarisierten Männerrunde. Mittlerweile wird der politisch-diskursive Kern seiner Abendgesellschaften und dessen geistige Verortung im frühaufklärerisch zeremonialfreien Raum angemessener analysiert. Auch das von Georg Lisiewski ca. 1736/37 gemalte »Tabakskollegium« stieß lange Zeit auf kopfschüttelnde Ablehnung. Doch sein Bild verbirgt eine Botschaft, die bislang nicht verstanden wurde. Das Kunstwerk wird hier durch eine genaue heereskundliche Untersuchung seines Figurenprogramms als idealisierte Darstellung eines Sehnsuchtsorts entschleiert, an dem der komplizierte König unverfälschte Kindesliebe und absichtslose Kameradentreue erleben wollte.
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Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Illustrationen
10
10 farbige Abbildungen
10 farb. Abb.; 74 S., 10 farb. Abb.
Maße
Höhe: 19 cm
Breite: 11.3 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-18225-1 (9783428182251)
Schweitzer Klassifikation
Der Archivar und Historiker Jürgen Kloosterhuis leitete von 1996 bis 2017 das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz und war Herausgeber der Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz. Quellen (VAPKQ) sowie der Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz. Forschungen (VAPKF). Die Schwerpunkte seiner Forschungen bilden die brandenburg-preußische (Militär-) Geschichte in der Frühen Neuzeit, die westfälische Landesgeschichte, Studentengeschichte und die Historischen Hilfswissenschaften.
Geheimnisvolle Tabagie
Personenidentifizierungen
Figurenprogramm und Bildbotschaft
Abbildungsnachweise