Die Wert(urteils)freiheit der Wissenschaft gilt gemeinhin als notwendige Voraussetzung für die Objektivität und den besonderen Wert wissenschaftlicher Erkenntnis. Jedoch zeigen nicht zuletzt die Diskussionen um die Rolle der Wissenschaft bei der Bewältigung von COVID-19-Pandemie und Klimawandel, dass dieses auf Max Weber zurückgehende Postulat alles andere als selbstverständlich ist. Der vorliegende Band nimmt dies zum Anlass, die gegenwärtige Berechtigung und Bedeutung einer werturteilsfreien Wissenschaft aus interdisziplinärer Perspektive auf den Prüfstand zu stellen.
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Höhe: 236 mm
Breite: 161 mm
Dicke: 24 mm
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ISBN-13
978-3-16-163814-5 (9783161638145)
Schweitzer Klassifikation
Herausgeber*in
Geboren 1982; 2013 Promotion in Theologie (Humboldt-Universität zu Berlin); 2017 Promotion in Philosophie (Georg-August-Universität Göttingen); 2021 Habilitation (Universität Münster); Professor für Systematische Theologie mit Schwerpunkt Dogmatik und religiöser Pluralismus an der ChristianAlbrechts-Universität zu Kiel.
Geboren 1984; 2016 Promotionen in Philosophie (Göttingen); 2021 Promotion in Rechtswissenschaften (Göttingen); 2018-22 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und akademischer Rat a.Z. am Institut für Kriminalwissenschaften an der Universität Göttingen; Leiter der unabhängigen Forschungsgruppe "Strafrechtstheorie" am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht in Freiburg i. Br.
Sektion 1: Weber als Wissenschaftler und das Wertfreiheitspostulat Dirk Kaesler: 1) München in aufgewühlten Zeiten. Professor Max Weber über "Wissenschaft als Beruf" - Matthias Bormuth: 2) Die Leidenschaft des Denkens - Versuch über Max Weber
Sektion 2: Werturteilsfreiheit im gegenwärtigen Wissenschaftsbetrieb
Pascal Berger und David Kaldewey: 3) Werturteilsfreiheit und Wissenschaftskommunikation.
Max Weber im Horizont der Corona-Pandemie - Cornelia Schendzielorz: 4) Wertfreiheit von Wissenschaft in Zeiten drittmittelgeförderter Forschung - Anke Bueter: 5) Max Weber und die Epistemologie der Ignoranz - Katharina Beier: 6) Eine Reflexion der Standards guter wissenschaftlicher Praxis im Lichte des wissenschaftlichen Objektivitätsideals
Sektion 3: Gesellschaftliche Rolle und Verantwortung einer werturteilsfreien Wissenschaft
Ulrike Zeigermann: 7) Im Spannungsfeld zwischen Wissen und Werten. Über Wesen und Ziel sozialwissenschaftlicher Nachhaltigkeitsforschung - Hans von Storch: 8) "Wissenschaft schafft Wissen" oder "Wissenschaft präsentiert Wahrheit"? - Martin Carrier: 9) Wissenschaftliches Wissen und gesellschaftliche Entscheidungen. Zu Wertfreiheit und Pluralität in der wissenschaftlichen Politikberatung
Sektion 4: Werturteilsfreiheit trotz Wertbezug?
Christian Wachter: 10) 'Lehren' aus der Geschichte? Standortgebundenheit und Reflexionswissen in der historischen Forschung am Beispiel der Geschichte der Weimarer Republik - Hendrik Klinge: 11) Abschied vom Kathederpropheten. Die Frage nach der Werturteilsfreiheit der Theologie - erörtert am Beispiel der theologischen Ethik - Alf Christophersen: 12) "Wie Sterne am Himmel gibt es aber unzählige Werte ..." Niklas Luhmann: Systemtheoretische Überlegungen zur (vergeblichen) Suche nach Orientierung
Sektion 5: Die Frage objektiver Wertungen am Beispiel der Rechtswissenschaft
Oliver Gerson: 13) Werturteilsfreie Wertungen in der Rechtswissenschaft? Von der (Un-)Möglichkeit, (Straf-)Recht ohne "Vorverständnis" zu denken - Philipp-Alexander Hirsch: 14) Jenseits der juristischen Systemrationalität. Juristische Methodenlehre, Max Weber und Ronald Dworkin auf der Suche nach dem 'richtigen Recht