Anrührender Roman über ein vergessenes Thema
Malaika und ihr 13-jähriger Sohn Merlin landen in einem Viertel am Rande der Stadt, dem Heinrich-Paul-Platz. Als sie dort hinziehen, wissen sie nicht, dass die Siedlung einmal eine Familienfürsorgeanstalt der Nazis für sogenannte Asoziale war, ein grausames Lager, in dem von 1936 bis 1940 unter strenger Bewachung die »Umerziehung der Familie« stattfinden sollte.
Schon am ersten Tag spüren sie, dass sie beobachtet werden. Auch andere Merkwürdigkeiten fallen ihr auf. Die Treppen sind aus Beton und die Zimmertüren aus Metall. Aber sie versucht, all das als unwichtig abzutun und mit ihrem neuen Leben zurechtzukommen.
Am Platz lebt eine verschworene Gemeinschaft, die Fremden gegenüber misstrauisch ist. Wenn jemand neu auf den Platz kommt und sich nicht anpasst, sorgen die dominanten Platzbewohner:innen dafür, dass er oder sie schnell wieder verschwindet. Es ist, als würden sie die Kontrolle, unter der sie oder ihre Eltern beziehungsweise Großeltern zu leiden hatten, weiterleben lassen. Aber ihr gutes Gemeinschaftsgefühl schweißt auch zusammen, gibt Halt und verleiht Stärke. Malaika spürt, wies sie sich verändert, während ihr Sohn gemobbt wird.
Dieser Roman geht den Fragen nach: Was macht die eigene Identität aus? Kann man die Geschichte des Ortes, an dem am lebt, ignorieren, oder holt sie einen wieder ein?
Mit einer historischen Einordnung von Matthias Loeber vom Verein »Erinnern für die Zukunft e.V.«.
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 20 cm
Breite: 12.5 cm
ISBN-13
978-3-95651-488-3 (9783956514883)
Schweitzer Klassifikation