Wie Leni Riefenstahl das "Dritte Reich" und sich selbst inszenierte
In der Nazizeit wurde die Regisseurin Leni Riefenstahl gefeiert. Heute bewundern Feministinnen ihre Tatkraft, Werbestrategen zitieren ihre Bildsprache, in Hollywood soll das Leben der Regisseurin mit Jodie Foster verfilmt werden, und Kritiker verdammen ihre Willfährigkeit gegenüber Hitler. Mit einem Wort: Riefenstahl ist "umstritten". Anlaß genug, das Leben der Scheinwerferin, besonders während des "Dritten Reichs", genauer zu betrachten.
In der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte war Leni Riefenstahl ein strahlender Star. Im Auftrag Hitlers drehte sie "Triumph des Willens", den Film über den Reichsparteitag 1934 - ein Meisterwerk der Propaganda. Vier Jahre später begeisterte sie das Publikum mit einem Zweiteiler über die Olympiade in Berlin. Leni Riefenstahl hatte damals alles: Ruhm, Geld, Macht.
1938, auf ihrer Reise durch die USA, begannen bereits die Lügen. Als Kritiker sie auf die "Reichskristallnacht" ansprachen, antwortete sie, sie wisse davon nichts. Sie sei eine unabhängige Künstlerin und habe doch nur Dokumentarfilme gedreht. Im Nachkriegsdeutschland drehte sich die Spirale aus Be- und Entschuldigungen immer weiter - so daß ihr Name inzwischen nur noch mit dem Zusatz "umstritten" fällt. Doch was ist eigentlich strittig? Und wer streitet heute über Riefenstahl, deren Historie sich in Pop-Art aufzulösen beginnt?
Lutz Kinkel beschreibt, auch auf der Grundlage bislang unbekannter Dokumente, die Biografie der Scheinwerferin.
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Illustrationen
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ISBN-13
978-3-203-84109-0 (9783203841090)
Schweitzer Klassifikation
Lutz Kinkel, geboren 1966, schloß das Studium der Geschichte, Politischen Wissenschaft und BWL mit einer Magisterarbeit über Leni Riefenstahl ab. Nach Stationen bei Lokalredaktionen und beim Hörfunk spezialisierte Lutz Kinkel sich auf Medienberichterstattung. Er schreibt für Tageszeitungen und Magazine sowie für Online-Redaktionen. Lutz Kinkel arbeitet im Hamburger Pressebüro Themen und Texte.