Die Theorie sozialer Systeme erhebt bekanntlich den Anspruch einer einheitlichen Sozialtheorie. Bisher wurde dieses allgemeine Programm jedoch vornehmlich am System der modernen Gesellschaft und an deren Organisationen erprobt. Eine auch nur annähernd gleich entwickelte Erprobung am Mikrobereich der Interaktion unter Anwesenden steht aus. Dieses Mißverhältnis hat zu dem Mißverständnis geführt, die Systemtheorie sei primär oder vielleicht sogar ausschließlich eine Gesellschaftstheorie, die interaktionssoziologisch wenig zu bieten habe. André Kieserling führt vor, daß die Systemtheorie einer mikrosoziologischen Ausarbeitung sowohl fähig ist als auch bedarf.
"Die von Kieserling vorgelegte Untersuchung etabliert die Systemtheorie auf mikrosoziologischem Terrain und korrigiert Disbalancen in der Theorieentwicklung des Faches. Sie schöpft für die Interaktionstheorie aus neu erschlossenem historisch-semantischem Material, und sie überzeugt durch die Breite und Sicherheit, mit der sie die sociological tradition wie auch eine Reihe von Spezialsoziologien in sich aufnimmt. Sie ist plausibel gebaut und glänzend geschrieben." (Hartmann Tyrell)
"Der Text ist ausgezeichnet formuliert. Kieserling verfügt über eine reiche Sprachkompetenz, die den Leser ohne künstliche Hürden unmittelbar an die dargestellten Sachverhalte heranführt. Das ermöglicht es ihm, einen großen Reichtum an subtilen Analysen vorzulegen, die es dem Leser ermöglichen, eigene Erfahrungen mit Interaktionen wiederzuerkennen. Obwohl dies außerhalb des soziologischen Methodenkanons liegt, könnte man sagen, daß diese Möglichkeit des Wiedererkennens ihrerseits eine Art von empirischer Verifikation darstellt." (Niklas Luhmann)
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Verlagsort
Maße
Höhe: 20.3 cm
Breite: 17.4 cm
Dicke: 3.1 cm
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ISBN-13
978-3-518-58281-7 (9783518582817)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
André Kieserling ist Professor für allgemeine Soziologie und soziologische Theorie an der Universität Bielefeld.