Populist und populär, beliebt und belächelt - zwischen diesen Polen bewegt sich der Tausendsassa Georg Pfister. Wer diesen Mann zum Gegner hat, wird kaum mehr glücklich. Sein Misstrauen ernten Studierte und deren (elaborierte) Sprache. Solche, die mehr mit Latein, Fremdwörtern oder Angliszismen ("englischa Ausdrück") um sich werfen, anstatt das Kind beim Namen zu nennen. Pfister bevorzugt klare, bisweilen radikale Ausdrücke, deutliche Aussagen, schnoddrig obschon, weil ihm der Schnabel so gewachsen. Das versteht Otto Normalverbraucher. "Einzigartigkeit in Tat und Sprache", attestierte ihm der einstige Breitengüßbacher Bürgermeister Reiner Hoffmann (Bürgerblock/Freier Wähler), der mit ihm manchen Strauß ausgefochten, so manches Projekt umgesetzt und manchen Coup gelandet hat.
Die Gegner im politischen Lager sind seit Jahrzehnten bekannt: "Die Grünen" (in Partei und Behörden), die Bürokratie, die SPD, aber auch die AfD.
Pfisters Lebensleitung ist bemerkenswert, mag man über ihn denken, was man will. Des "dumma Bäuerla mit vier Jahr Volksschul'", wie er sich gerne selbst erniedrigt, hat es weit gebracht in seinen 87 Lebensjahren. "Ich hob immer gelurt und aufgepasst und immer schon ein gutes Gedächtnis ghobt." Das ihn bis hohe Alter nicht verlassen hat, wie sich in den Erzählungen zeigt: Selbst wenn er die eine oder andere Anekdote Monate später nochmals erzählte, stimmten die Details stets überein.
Und ehrgeizig war er natürlich auch. Besser, schneller sein als andere, denen imponieren, lautet eine seiner Devisen. "Euch zeig' ich's!"
Und es stachelte ihn an, wenn andere mit dem Rolls Royce vorfuhren, oder dem Helikopter einflogen. Er schaut von anderen ab, ohne sie nachzuahmen. Der Pfister bleibt stets authentisch, ein Unikum.
Sprache
Verlagsort
Neustadt an der Aisch
Deutschland
Editions-Typ
Illustrationen
210
210 Farbfotos bzw. farbige Rasterbilder
Maße
Gewicht
ISBN-13
978-3-87707-236-3 (9783877072363)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Ralf Kestel, Jahrgang 1958, aufgewachsen in Hallstadt, Abitur in Bamberg, hat 40 Jahre lang bei der Bamberger Lokalzeitung als Praktikant, Volontär und Redakteur gearbeitet - die meiste Zeit davon als Leiter einer Nebenausgabe in Ebern/Ufr. Er kennt Georg Pfister als Kommunalpolitiker wie auch als Bauunternehmer seit Jahrzehnten, besonders aber als Förderer des (Fußball-)Sports. Kestel spielte als aktiver Fußballer beim SV Hallstadt und beim TSV Breitengüßbach. Er war ehrenamtlich in unterschiedlichsten Funktionen tätig - vom Fußballjugendbetreuer über den stellvertretenden Vorsitzende bis zum Pressewart. 1998 wurde ihm der Ehrenamtspreis des Bayerischen Fußballverbandes verliehen.
Herausgeber*in