7 Die Kaserne wird zivil. Vorwort | Stefan Keller, Johannes Stieger
Der Bau, die Architektur, die Vergangenheit und das Denkmal
10 Ein Baudenkmal für die Zukunft. Bis ins Detail geplant und mit einer eindrücklichen Vorgeschichte | Bettina Hedinger
Katastrophen 15
19 Wenig Möglichkeiten hinter schmucklosen Fassaden. Warum die Kaserne nicht erhalten werden muss | Hannes Steiner
Tod eines Korporals 23
Rote Arbeiterschwimmer 24
29 Bau, Architektur und Denkmal: einige Bilder
37 Mit dem Bestehenden etwas Neues schaffen. Warum wir die Kaserne bewahren sollen | Roland Wetli
45 Postkarten aus der Kaserne
Die Artillerie, die Klassenkämpfe, der Kalte Krieg und die Friedensbewegung
66 »Kein Boden für anarchistische Experimente«.
Die Kaserne als Ausgangspunkt von Konterrevolution und Landesstreik | Jonas Komposch
Der Friedensapostel 71
75 Der Apparat eines gewissen Herrn Baranoff. Virtuelle Welten von einst aus der Stadtkaserne Frauenfeld | Hansjörg Brem
83 Artillerie, Klassenkämpfe, Friedensbewegung: einige Bilder
97 Vom Festungsgürtel zum »Dreizack«-Manöver. Der Kalte Krieg und die militärische Ostschweiz | Sibylle Marti
Offiziersschule und »Ballzeitung« 101
107 Frauenfeld und die Friedensbewegung. Der Widerstand gegen die Wehrschau F82 | Andrea Schweizer
Aus der Zeit gefallen 109
117 Artillerist und Infanterist. Gespräch mit zwei Obersten | Stefan Keller
Der Joint 120
Kein Entrinnen in Frauenfeld 123
127 Fotografische Exkursion durch die Stadtkaserne Frauenfeld | Beni Blaser
Die Versorgung, die Wirtschaft, die Frauen und die Stadt
148 Schlagkraft aus der Dose. Was die Konservenfabrik mit der
Kaserne verband | Franziska Schürch
Das Kalb in Frauenfeld 151
Ein jüdischer Rekrut 152
153 Mit dem Gewehr und an der Flasche exerzieren. Die Stadtkaserne und die Wirtshäuser | Andreas Wydler
Chüngelpfeffer 158
163 Versorgung, Wirtschaft, Frauen: einige Bilder
175 Frauen, Wäschesack und Militär. Der Soldat und sein weibliches Hinterland | Elisabeth Joris
Als Kind in der Kaserne 178
Der Hauswart verlässt sein Haus 181
183 Die Kaserne ist ein Symbol meiner Flucht. Fünf Gedanken zu Frauenfeld | Usama Al Shahmani
Dreharbeiten in der Kaserne 187
189 Das Militär im Bild. Das Archiv der Fotografenfamilie Bär | Rebekka Ray
201 Die Kaserne der Zukunft. Nachwort. Drei Fragen
der Herausgeber an Anders Stokholm, Andrea Hofmann Kolb und Roland Wetli
Siegwart greift sich die Beilage Fortschritte der Technik, seit drei Monaten trägt er die Schrift mit sich herum, sie ist an den Rändern leicht zerfleddert. Er liest zum wiederholten Mal, was ihn da, vor Wochen, in den Bann geschlagen hat und was ihn in den nächsten Jahren beschäftigen wird, mehr oder weniger Tag und Nacht:
Das Projekt eines Münchener Architekten, eines ihm bisher nicht bekannten Herman Sörgel. Er will nichts weniger als das Mittelmeerbecken als »Kraftquell« nutzen, will einen Damm bei Gibraltar bauen und einen zweiten bei den Dardanellen, will das Mittelmeer von den anderen Meeren abschotten, vom Atlantik, vom Schwarzen Meer, dann mindestens hundert, vermutlich zweihundert Jahre warten, bis das Mittelmeer so weit verdunstet ist, dass die Küsten breiter werden, bis das entsteht, was Sörgel »Neuland für Europa« nennt. Im Gefälle zwischen Atlantik respektive Schwarzem Meer und dem abgesenkten Mittelmeer sollen Turbinen Strom erzeugen, Millionen Kilowattstunden, dazu kommt die Begrünung der Sahara mit Wasser, das aus dem Mittelmeer gepumpt wird, die Wüste soll zur neuen Kornkammer Europas werden, insgesamt sollen Europa und Afrika, so die Pläne dieses Münchener Ingenieurs, zusammenschmelzen, zu einem neuen Kontinent werden: Atlantropa.