Literatur, nicht nur die klassische, sondern sehr augenscheinlich auch die der Gegenwart, zeichnet ein buntes Bild von Geschlecht, das mit den herkömmlichen, patriarchalisch geprägten ,Lektürebrillen' nicht richtig erfasst werden kann. Obwohl die Gender Studies im akademischen Diskurs inzwischen eine wichtige Rolle spielen, hinkt eine praktisch orientierte Genderanalyse dem theoretischen Diskurs hinterher. Dieses Studienbuch zeigt anschaulich, wie hilfreich Gender Studies für die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit einzelnen Texten sein können, und nimmt Fragen in den Blick, die die Literatur in Bezug auf geschlechtlich basierte Anerkennungsprozesse stellt. Im Zentrum stehen praktische Lektüretools, die an konkreten gegenwartskulturellen Textbeispielen vorgestellt werden. Sie machen Bedeutungsebenen der Texte sichtbar, die sonst verborgen bleiben, und helfen, scheinbare Aporien und Widersprüche in der Figurierung zu erklären. Das Buch ist die erste Monografie im germanistischen Bereich, die diese Art von Lektüretools entwickelt.
Reihe
Zugänge, Reflexionen, Transfer
Auflage
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 241 mm
Breite: 168 mm
Dicke: 17 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8233-8570-7 (9783823385707)
Schweitzer Klassifikation
PD Dr. Katja Kauer ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin mit einem Schwerpunkt auf Gender- und Queer Studies. Sie vertritt im akademischen Jahr 2024/25 zum Teil die Professuren für die Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts am Deutschen Seminar und die Professur für Gender Studies am Englischen Seminar der Universität Tübingen. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden philosophische Fragestellungen in ihren populärkulturellen Zusammenhängen. 2019 ist von ihr das Studienbuch Queer lesen erschienen, 2022 Verzweiflung im 18. Jahrhundert. Derzeit arbeitet sie an der Re-Visitation des Kanons und zum Liebesdiskurs zwischen Früher Neuzeit und Gegenwart.
Vorwort
1 Einleitung
2 Was Frauen verrückt macht: Die dreifache Verstrickung/Triple Entanglement von Weiblichkeit in der Spätmoderne
3 Internalisierte Misogynie und Toxische Weiblichkeit
4 Der/die innere Richter/in, der männliche Blick auf sich selbst als Selbstobjektikvierungspraktik
5 Das pseudo-konkrete Begehren als phallisches Phantasma
6 Emotionaler Kapitalismus als heteromaskuline Praktik
7 Aporien der spätmodernen Geschlechterdifferenz und deren (scheinbare) Auflösung im Genre des Mommy Porn
8 Girl Crush: das homosoziale Bonding als feministische Praxis
9 Schlusswort: "Frauenliteratur" und ein feministischer Blick auf ihr Potential?
Literaturverzeichnis