Billy Wilder schrieb und drehte die unverwüstlichste Marilyn-Monroe-Komödie: "Manche mögen`s heiß", schuf eine der schönsten Marlene-Dietrich-Rollen: "Zeugin der Anklage", machte den eindringlichsten Hollywood-Film über Hollywood: " Sunset Boulevard", und wagte die frivolste Bürokomödie: " Das Appartement".
Billy Wilder, dessen bewegtes Leben als Journalist und Reporter in Wien begann, wo er von Sigmund Freud empfangen und vor die Tür gesetzt wurde, der in Berlin eine selbsterlebte Meisterreportage als Gigolo veröffentlichte und Drehbücher für Heinz Rühmmann verfaßte, kam 1933 über Paris nach Hollywood - wo er für Ernst Lubitsch und Greta Garbo die unsterbliche "Ninotschka " schrieb.
Der, laut Marlene Dietrich, "witzigste Mensch, dem ich je begegnet bin", erzählt die aufregenden Abenteuer seines Lebens - vom Begräbnis des (vor)letzten österreichischen Kaisers, von den turbulenten Jahren irn Berlin der "Wilden Zwanziger", von den gemeinsam mit Peter Lorre im Vorraum einer Damentoilette verbrachten Emigranten-Nächten in Hollywood. Billy Wilder hat sich mit Humphrey Bogart, Louis B. Mayer und Samuel Goldwyn gestritten, hat mit "Eins, zwei, drei" die frechste Komödie über den Kalten Krieg gedreht, hat aus Jack Lernmon und Walter Matthau berühmte Komiker gemacht, Charles Laughton mit dem Monokel funkeln lassen und die Dreharbeiten mit der Monroe überstanden.
Schauplätze seines Lebens und seiner Arbeit sind die europäischen und amerikanischen Metropolen: Wien und Berlin, London, New York, Hollywood und Paris - wo er drehte und arbeitete, war die Zeit immer auf dem Höhepunkt - manchmal sogar dank ihm und durch ihn.
Die "Nahaufnahme", in mehrjähriger Zusammenarbeit mit dem Billy-Wilder-Fan Hellmuth Karasek entstanden, ist die brillant erzählte, oft umwerfend komische Lebensgeschichte eines der faszinierendsten Künstler und Zeitzeugen unserer Epoche.
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-455-09553-1 (9783455095531)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Hellmuth Karasek, Journalist und Schriftsteller, leitete über zwanzig Jahre lang das Kulturressort des Spiegel, war Mitherausgeber des Berliner Tagesspiegel und schrieb u.a. für Die Welt und Die Welt am Sonntag. Er veröffentlichte u.a. Billy Wilder. Eine Nahaufnahme (1992), Mein Kino (1994), ein Buch über seine Lieblingsfilme, Go West! (1996), eine Biographie der fünfziger Jahre, die Romane Das Magazin (1998) und Betrug (2001), Karambolagen. Begegnungen mit Zeitgenossen (2002), seine Erinnerungen Auf der Flucht (2004), den Bestsellererfolg Süßer Vogel Jugend oder Der Abend wirft längere Schatten (2006), Ihr tausendfaches Weh und Ach. Was Männer von Frauen wollen (2009) sowie die Glossenbände Vom Küssen der Kröten (2008), Im Paradies gibt's keine roten Ampeln (2011), Auf Reisen. Wie ich mir Deutschland erlesen habe (2013) und Frauen sind auch nur Männer (2013). Hellmuth Karasek starb am 29. September 2015 im Alter von 81 Jahren.