In einem abgelegenen Klosterinternat in den bayrischen Bergen Ende der siebziger Jahre wird der vierzehnjährige Tobias von seinem
Präfekten, dem Ordensgeistlichen Pater Angelus sexuell bedrängt und schließlich missbraucht. Als Reaktion darauf driftet Tobias in
Tagträume ab, die von psychedelischer Rockmusik beeinflusst sind. Als Tobias sich in seinen Mitschüler Florian verliebt, nimmt die
Geschichte eine kurzzeitige Wendung. Dem Missbrauch wird das romantische Erleben einer ersten jugendlichen Liebe entgegengesetzt, eine Liebe allerdings, die ständig von Entdeckung und Strafe bedroht bleibt. In der räumlichen Enge und emotionalen Kälte des Klosters ist ein Coming-out nur schwer möglich. Als die Liebe zwischen den beiden Jungen zu zerbrechen droht, zieht Tobias sich daraufhin immer weiter in seine innere Welt zurück. Die Grenzen zwischen Tagtraum und zur Wirklichkeit werden fließend.
Aus der Perspektive des 14-jährigen Jungen beschreibt der Roman die Dynamiken sexualisierter Gewalt und die Flucht in oft surreal anmutende Tagträume als einen Versuch der Bewältigung und des emotionalen Überlebens. Der Schilderung sexuellen Missbrauchs werden das romantische Erleben einer ersten Liebe zwischen zwei Jungen und zaghafte Versuche eines Coming-out entgegengesetzt. Der Roman erzählt auch eine queere Liebesgeschichte.
Sprache
Maße
Höhe: 19 cm
Breite: 12.5 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-7549-0646-0 (9783754906460)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Mika Kammerer ist in Bayern aufgewachsen und lebt seit den frühen 80er Jahren in Berlin. Neben eigenen künstlerischen Arbeiten entwickelt Mika Projekte im Bereich der kulturellen Bildung und leitet ein "Artist in Residence"-Programm auf einem stillgelegten Bahnhof in Brandenburg. Mika lebt offen als Transgender.