Der Gründer einer der erfolgreichsten Interessenvertretungen in der Europäischen Union (EU), Prof. Dr. Klemens Joos, bündelt in der Neuauflage seines Standardwerks die Erfahrungen aus mehr als drei Jahrzehnten zu einer wissenschaftlichen Theorie der Governmental Relations. Im Mittelpunkt steht die Erkenntnis, dass angesichts der immer komplexeren Entscheidungsstrukturen der EU die möglichst genaue Kenntnis von Entscheidern und Entscheidungsprozessen mindestens genauso wichtig sind für den Erfolg wie die inhaltlichen Aspekte einer Interessenvertretung. In einem neuen Kapitel legt der Autor die von ihm aus der Praxis entwickelte Formel für eine wissenschaftsbasierte Interessenvertretung dar.
Mit dem am 1. Dezember 2009 in Kraft getretenen Vertrag von Lissabon ist die EU de facto zu einem von Portugal bis Finnland und von Irland bis Zypern reichenden Staatsgebiet geworden. Das Europäische Parlament wurde neben dem Rat der Europäischen Union (Rat) zu einem gleichberechtigten Entscheider. Das Mitentscheidungsverfahren wurde zum Regelverfahren ("ordentliches Gesetzgebungsverfahren") erhoben. Im Rat wurde die sogenannte qualifizierte Mehrheit (55 Prozent der EU-Mitgliedstaaten, die gleichzeitig mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren) für alle wichtigen Bereiche eingeführt. Als Resultat ist für die Akteure auf der "Bühne der Europäischen Union" - EU-Mitgliedstaaten, EU-Regionen, Unternehmen, Verbände und Organisationen - der Ausgang von Entscheidungsprozessen weitgehend unkalkulierbar geworden.
Die zweite Auflage enthält ein neues Kapitel, in dem Prof. Dr. Klemens Joos die Variablen einer erfolgreichen Interessenvertretung anhand seiner wissenschaftlichen Formel noch greifbarer macht: Für eine erfolgreiche Interessenvertretung in der EU ist spätestens seit dem Vertrag von Lissabon eine dauerhafte und enge Verzahnung der Inhaltskompetenz des Betroffenen (der vier "klassischen Instrumente" der Interessenvertretung: Unternehmensrepräsentanzen, Verbände, Public-Affairs-Agenturen, Anwaltskanzleien) mit der Prozessstrukturkompetenz (das heißt, dem EU-weiten Vorhalten der erforderlichen räumlichen, personellen und organisatorischen Kapazitäten sowie der belastbaren institutions-, fraktions- und mitgliedstaatenübergreifenden Netzwerke) eines neutralen, objektiven Intermediärs die Grundvoraussetzung. Die Erfolgsaussichten lassen sich potenzieren, wenn es erstens gelingt, sich durch einen Perspektivenwechsel so für das Anliegen eines Betroffenen einzusetzen, dass die positiven Auswirkungen auf das Gemeinwohl für die Entscheidungsträger in der EU in den Vordergrund rücken (Perspektivenwechselkompetenz) und es zweitens gelingt, das Anliegen in die maßgeblichen Entscheidungsprozesse auf politischer Ebene erfolgreich einzubringen und fortlaufend zu begleiten (Prozessbegleitkompetenz).
Der Präsident der renommiertesten Universität Deutschlands, Prof. Dr. Hofmann (TUM), empfiehlt die zweite Auflage von "Politische Stakeholder überzeugen" zum Kauf: "Basierend auf über Jahrzehnte entwickelte Kompetenzen und internationalen Erfahrungen in Politik, Wirtschaft und Academia zeigen Prof. Dr. Klemens Joos und seine Coautoren in diesem Buch in eindrucksvoller Weise auf, wie erfolgreiche Interessenvertretungen in komplexen Entscheidungssystemen - wie beispielsweise Unternehmen im Mehrebenensystem der Europäischen Union - ihre Verhandlungsstrategie und Ablauforganisation strukturieren müssen. Dabei flexibilisieren die Autoren bisherige Vorstellungen von starren soziologischen, politik- und wirtschaftswissenschaftlichen Funktionsmechanismen der Lobbyarbeit und verbinden in geschickter Weise theoretische und methodische Grundlagen mit konkreten Orientierungshilfen für die unternehmerische Praxis. "
Auch Prof. Dr. Friedl, Dekan an der renommiertesten Universität Deutschlands, empfiehlt die zweite Auflage von "Politische Stakeholder überzeugen" zum Kauf: "Klemens Joos gelingt es, auch mit dieser zweiten Auflage seines Buches Neuland zu betreten. Die wichtige Unterscheidung zwischen Inhaltskompetenz und Prozesskompetenz, ohne die eine erfolgreiche Interessenvertretung nicht möglich ist, wird von ihm in greifbarer Weise in eine Formel gepackt, mit der die komplexe Aufgabe der Interessenvertretung auf ihren Kern und die zentralen Zusammenhänge reduziert wird."
Prof. Dr. Klemens Joos studierte Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde dort bereits 1997 zum Thema "Interessenvertretung deutscher Unternehmen bei den Institutionen der Europäischen Union" promoviert. Nach seiner Tätigkeit als Persönlicher Referent eines Abgeordneten des Europäischen Parlaments gründete er 1990 die EUTOP International GmbH, die heutige EUTOP Group. EUTOP ist eine Governmental-Relations-Agentur, die sich wissenschaftlich fundiert mit der strukturellen und nachhaltigen Begleitung der Interessenvertretungen von privaten Unternehmen, Verbänden und Organisationen bei den Institutionen der Europäischen Union sowie ausgewählter Mitgliedstaaten befasst. Heute ist die EUTOP Group neben Brüssel in allen wichtigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union mit Tochtergesellschaften oder Repräsentanzen in den Hauptstädten vertreten. Die wissenschaftliche Basis des Geschäftsmodells der EUTOP Group führte auch zu engen Kooperationen mit deutschen Exzellenz-Universitäten: Prof. Dr. Klemens Joos war von 2013 bis 2021 Lehrbeauftragter an der Fakultät für Betriebswirtschaft der LMU München für die Lehrveranstaltung "Convincing Political Stakeholders". Seit dem Sommersemester 2021 ist er Lehrbeauftragter an der TUM School of Management der Technischen Universität München. Im Jahr 2022 wurde er an der TUM zum Honorarprofessor für "Betriebswirtschaftslehre - Political Stakeholder Management" bestellt. Prof. Dr. Joos ist zudem Gründer und geschäftsführender Gesellschafter seiner Unternehmensgruppe EUXEA Holding GmbH, zu der neben der EUTOP Group weitere Gesellschaften in den Geschäftsfeldern Real Estate (Real Estate Group), Perspective Change (OnePager Group), Services und Handwerk gehören.
Das Werk enthält Gastbeiträge von Prof. Dr. Christian Blümelhuber (UdK Berlin), Prof. Dr. Anton Meyer (vorm. LMU München), Prof. Dr. Armin Nassehi (LMU München), Prof. Dr. Franz Waldenberger (Direktor des German Institute of Japanese Studies Tokio).
Vorwort 19
Grusswort zur zweiten Auflage 21
Geleitwort zur zweiten Auflage 23
Einleitung 25
1 In eine Formel gegossen: Erfolgreiche Interessenvertretung in komplexen Entscheidungsprozessen 33
1.1 Wege aus der Komplexitaetsfalle politischer Entscheidungsstrukturen 33
1.1.1 Problemloesungen in komplexen Situationen: Prozess schlaegt Inhalt 33
1.1.2 Stakeholder- versus Shareholder-Ansatz 34
1.1.3 Entscheidungen ohne Entscheider: Komplexes Mehrebenensystem der Europaeischen Union (EU) 35
1.2 Politische Neugeburt der EU 35
1.2.1 Vertrag von Lissabon als Hintergrund eines Paradigmenwechsels 35
1.2.2 Neuordnung von Entscheidungsprozessen durch den Vertrag von Lissabon 36
1.2.3 Auswirkungen der durch den Vertrag von Lissabon veraenderten Rahmenbedingungen auf die Interessenvertretung in der EU 38
1.3 Erfolgreiche Interessenvertretung im komplexen EU- Entscheidungssystem 39
1.3.1 Erfolgsformel 39
1.3.2 Beispiel fuer die Anwendung der Erfolgsformel - das >>Bergbeispiel<< 42
1.3.2.1 Vor Lissabon: Erfolge fuer inhaltsorientierte Interessenvertretung 42
1.3.2.2 Nach Lissabon: Prozessuale Barrieren der inhaltsorientierten Interessenvertretung 43
1.3.2.3 UEberwindung der prozessualen Barriere durch prozessorientierte Interessenvertretung 47
1.3.2.4 Bestandteile der Prozesskompetenz 48
1.3.2.5 Bedeutung der Prozessstrukturkompetenz (PsK) 48
1.3.2.6 Bedeutung der Perspektivenwechselkompetenz (PwK) 50
1.3.2.7 Bedeutung der Prozessbegleitkompetenz (PbK) 58
1.4 Fazit 59
2 Grundsaetzliche UEberlegungen zum Thema Interessenvertretung und Stakeholder 61
2.1 Interessendifferenzen, Stakeholder und UEbersetzungskonflikte 61
2.1.1 Komplexitaet und Differenzierung 62
2.1.2 Eine Theorie des >>Stakeholders<< 69
2.1.3 UEbersetzungskonflikte 69
2.2 Stakeholder- Orientierung: Perspektiven der Unternehmensfuehrung jenseits des klassischen Shareholder- Value- Ansatzes angesichts komplexerer Rahmenbedingungen 71
2.2.1 >>Be ahead of change<< : Herausforderung Stakeholder- Orientierung 71
2.2.2 Treiber der Stakeholder- Orientierung 73
2.2.2.1 Internet und Digitalisierung 73
2.2.2.2 Klimawandel und demografische Entwicklung 74
2.2.2.3 Krisenhafte Tendenzen und Globalisierung in einer vollstaendig vernetzten Wirtschafts- und Finanzwelt 75
2.2.2.4 Neue Organisationsstrukturen buergerlicher Interessenvertretung 76
2.2.2.5 Zwischenergebnis 77
2.2.3 Ideal des ehrbaren Kaufmanns: Ein Stakeholder- orientiertes Konzept? 78
2.2.4 Komplexe und dynamische Perspektive der Stakeholder- Orientierung 79
2.2.5 Stakeholder- Theorie: Zentrale Beitraege, Entwicklungsstadien und ausgewaehlte wichtige Erkenntnisse 82
2.2.5.1 Zentrale Beitraege zur Stakeholder- Theorie 82
2.2.5.2 Drei Entwicklungsstadien der Stakeholder- Theorie 83
2.2.5.3 Reifephase im Rahmen des Stakeholder- Managements 90
2.2.6 Stakeholder-Management und Strategien 96
2.2.7 Beispielhafte Anwendungen des Stakeholder- View im Marketing 102
2.2.8 Zusammenfassung und Ausblick 106
2.2.9 Schlusswort 107
2.3 Bedeutung des Intermediaers in der Interessenvertretung, abgeleitet von Theorien zu marktlichen Austauschbeziehungen 108
2.3.1 Intermediaere 108
2.3.1.1 Begriffsdefinitionen 108
2.3.1.2 Intermediaere erklaert durch oekonomische Theorien 110
2.3.1.2.1 Transaktionskostentheorie 111
2.3.1.2.2 Search Theory 113
2.3.1.2.3 Intermediation Theory of the Firm 114
2.3.1.2.4 Principal Agent Theory 115
2.3.1.3 Verhaltenswissenschaftliche Theorien 117
2.3.1.3.1 Structural Hole Theory 118
2.3.1.3.2 Social Exchange Theory 119
2.3.2 Zusammenfassung 120
3 Interessenvertretung: Eine Annaeherung Grundlagen und Einfuehrung 123
3.1 Einfuehrung 123
3.2 Interessenvertretung als strukturierter Kommunikationsprozess 124
3.2.1 Fragestellung und Definition 124
3.2.2 Konzepte der Interessenvertretung: Von Investor Relations zu Governmental Relations 128
3.2.3 Interessenvertretung als unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmenskommunikation 132
3.2.3.1 Interessenvertretung als Fruehwarnsystem: Identifikation von Themen und Trends 132
3.2.3.2 Interessenvertretung als Langfrist- Projekt: Strukturelle Begleitung von Entscheidungsprozessen 137
3.2.3.2.1 Allgemeines 137
3.2.3.2.2 Informationsmanagement 138
3.2.3.2.3 Strategieberatung 139
3.2.3.2.4 Veranstaltungen 140
3.2.3.2.5 Einbringen von Unternehmensinteressen 140
3.2.3.3 Interessenvertretung als politisches Krisenmanagement: Interessenvertretung als >>Feuerwehr<< 141
3.3 Legitimation von Interessenvertretung 144
3.3.1 Politik als Wettstreit verschiedener Interessen mit dem Ziel konsensfaehiger Loesungen 147
3.3.2 Interessenvertretung als Aggregation von Interessen 151
3.3.3 Interessenvertretung als Mittel zur Bildung kommunikativer Schnittmengen von Politik und Betroffenen: Notwendigkeit eines Intermediaers 153
3.3.4 Politikwissenschaftliche Konzepte zur Analyse und Bewertung von Interessenvertretung: UEberblick 157
3.3.4.1 Neopluralismus 158
3.3.4.2 Neokorporatismus 159
3.3.4.3 Austauschtheorie 162
3.3.4.4 Governance- Ansatz 164
3.3.5 Europarechtliche Grundlagen 166
3.3.5.1 Primaerrechtliche Grundlagen 167
3.3.5.2 Regelungen fuer Interessenvertreter (Verhaltenskodex) und Offizielle der Europaeischen Union 168
3.3.5.2.1 Regelungen fuer Interessenvertreter 170
3.3.5.2.2 Regelungen fuer die Offiziellen der Europaeischen Union 170
3.3.5.3 Weitere rechtliche Regelungen und Selbstverpflichtung der Interessenvertreter 172
3.4 Thesenartige Zusammenfassung 173
4 Politik als Prozess: Paradigmenwechsel von der Inhalts- zur Prozesskompetenz bei der Interessenvertretung 179
4.1 Einleitung und Fragestellung 179
4.2 Inhalte als das bestimmende Element der Politik? 181
4.3 Klassische Dimensionen der Politik: Polity, Policy, Politics 185
4.4 Prozessuale Dimension der Politik 187
4.4.1 >>Komplexitaetsfalle<< Polity: Prozesskompetenz fuer den politischen Betrieb in der Europaeischen Union 187
4.4.2 Policy Cycle 190
4.4.2.1 Problemdefinierung 192
4.4.2.2 Agenda Setting 192
4.4.2.3 Politikformulierung und Entscheidung 193
4.4.2.4 Politikimplementierung 195
4.4.2.5 Politikevaluierung 195
4.4.2.6 Politikterminierung 196
4.5 Zeitliche Dimension der Politik 197
4.5.1 Endogene Zeitfenster 199
4.5.2 Exogene Zeitfenster 200
4.5.3 Strukturelle Zeitfenster 201
4.6 Politische Akteure 202
4.6.1 Individuelle Akteure 204
4.6.2 Kollektive und korporative Akteure 207
4.6.3 Institutionelle Akteure 208
4.7 Politische Netzwerke 211
4.8 Gesetzmaessigkeiten von (politischen) Entscheidungen 215
4.8.1 Homo oeconomicus oder Homo politicus? 216
4.8.2 Entscheidungsfindung des Homo politicus 221
4.9 Thesenartige Zusammenfassung 230
5 Europaeische Union als Ziel von Interessenvertretung: Politisches System und Besonderheiten gegenueber mitgliedstaatlichen Systemen 235
5.1 Einleitung und Fragestellung 235
5.2 Kurze Geschichte der europaeischen Integration 236
5.3 Fundamentale AEnderungen durch den Vertrag von Lissabon 245
5.3.1 >>Lissabon<<: Vertrag oder Verfassung? 246
5.3.1.1 Entstehungsgeschichte des Vertrages von Lissabon 247
5.3.1.1.1 Kontext: Entstehung des Verfassungsvertrages und Verfassungskrise 247
5.3.1.1.2 Ausweg aus der Verfassungskrise 249
5.3.1.2 Wie der gewaehlte Prozess ueber die Substanz des Vertrages von Lissabon entschied 252
5.3.1.2.1 Basislager und Schachspiel 252
5.3.1.2.2 Berliner Erklaerung und Sherpa- Konsultationen: Informelle Prozesse als Weg zum Erfolg 254
5.3.1.2.3 Ein Verhandlungsmandat ohne Verhandlungsspielraum 255
5.3.1.2.4 Fazit 258
5.3.1.3 Bewertung der Unterschiede zwischen Verfassungsvertrag und Vertrag von Lissabon 258
5.3.2 Staerkung der EU nach aussen: Die EU als Global Player 263
5.3.3 Staerkung der EU nach innen: UEbergang vom Einstimmigkeitszum Mehrheitsprinzip im Rat der EU wird zum Regelfall 265
5.3.4 Staerkung des Europaeischen Parlaments 268
5.4 Integrationstheorien und das Mehrebenensystem Europaeische Union 270
5.4.1 Foederalismus 271
5.4.1.1 Der Foederalismus als politische Zielvorstellung 272
5.4.1.2 Foederalismus als politikwissenschaftliche Integrationstheorie 272
5.4.2 Neo- Funktionalismus 274
5.4.3 Liberaler Intergouvernementalismus 276
5.4.4 Supranationalismus 279
5.4.5 Multi- Level- Governance 280
5.4.6 Fazit 285
5.5 Politische Stakeholder in der Europaeischen Union 285
5.5.1 Europaeische (supranationale) Ebene: Die Organe und Institutionen der Europaeischen Union im UEberblick 287
5.5.1.1 Europaeisches Parlament 287
5.5.1.2 Europaeischer Rat 291
5.5.1.3 Rat der Europaeischen Union (Ministerrat) 292
5.5.1.4 Europaeische Kommission 294
5.5.1.5 Gerichtshof der Europaeischen Union 297
5.5.1.6 Europaeische Zentralbank 299
5.5.1.7 Europaeischer Rechnungshof 300
5.5.1.8 Sonstige Institutionen 302
5.5.1.8.1 Europaeischer Wirtschafts- und Sozialausschuss 302
5.5.1.8.2 Ausschuss der Regionen 302
5.5.2 Mitgliedstaatliche (nationale) Ebene 304
5.5.2.1 Mitgliedstaatliche (>>Staendige<<) Vertretungen 304
5.5.2.2 Regionale Vertretungen 306
5.5.3 Zivilgesellschaftliche (nichtstaatliche) Ebene 308
5.5.3.1 Verbaende 311
5.5.3.2 Organisationen und oeffentliche Interessengruppen 313
5.5.3.3 Medien 315
5.6 Thesenartige Zusammenfassung 316
6 Rechtsetzungsverfahren und sonstige rechtliche Regelungen als Rahmenbedingungen von Interessenvertretung in der Europaeischen Union 321
6.1 Einleitung und Fragestellung 321
6.2 Grundlagen der Rechtsetzung in der EU nach Lissabon 321
6.2.1 Allgemeines 322
6.2.2 Einteilung der Rechtsakte nach dem Vertrag von Lissabon 323
6.2.3 Rechtsetzungsverfahren in der Europaeischen Union 324
6.2.3.1 Allgemeines 324
6.2.3.2 Ordentliches Gesetzgebungsverfahren 325
6.2.3.2.1 Einleitung des Gesetzgebungsverfahrens: Initiativrecht der EU- Kommission 327
6.2.3.2.2 Weiteres Vorgehen in Rat und Parlament: Lesungen, Stellungnahmen und Vermittlungsverfahren 328
6.2.3.2.3 Erste Lesung im Europaeischen Parlament 329
6.2.3.2.4 Erste Lesung im Rat 329
6.2.3.2.5 Zweite Lesung in Parlament und Rat, Stellungnahme der Kommission 330
6.2.3.2.6 Verfahren im Vermittlungsausschuss 332
6.2.3.2.7 Dritte Lesung in Rat und Parlament 332
6.2.3.2.8 Veroeffentlichung, Bekanntgabe und Inkrafttreten 333
6.2.3.3 Rechtsetzung durch die EU- Kommission nach Artikel 290 und 291 AEUV, insbesondere Komitologie 333
6.2.3.3.1 Delegierte Rechtsetzung (Artikel 290 AEUV) 334
6.2.3.3.2 Durchfuehrungsrechtsetzung der EU- Kommission nach Artikel 291 Absatz 2 AEUV 335
6.3 Zugang zu den Institutionen der Europaeischen Union 337
6.3.1 Allgemeines 338
6.3.2 Gesetzliche Grundlagen der Regulierung 340
6.3.3 Rechtliche Rahmenbedingungen des Zugangs zu den einzelnen Institutionen 341
6.3.3.1 Regulierung des Zugangs zum Rat der EU 341
6.3.3.2 Regulierung des Zugangs zu Mitgliedern und Beamten der EU- Kommission 342
6.3.3.3 Transparenz- Initiative/Transparenz- Register 343
6.3.3.3.1 Rahmenbedingungen und Inhalt des Transparenz- Registers 343
6.3.3.3.2 Alternativen zum Transparenz- Register: Verbindliche Qualitaetskriterien fuer Interessenvertretung 345
6.3.3.4 Regulierung des Zugangs zu Mitgliedern des Europaeischen Parlaments 347
6.3.3.5 Regulierung des Zugangs zum Ausschuss der Regionen (AdR) und Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) 348
6.3.4 Konsequenzen fuer die Praxis der Interessenvertretung 349
6.3.4.1 Entscheidungen ohne Entscheider? 349
6.3.4.1.1 >>Komplexitaetsfalle<< Europaeische Union: Gibt es den einen Entscheider? 349
6.3.4.1.2 Ordentliches Gesetzgebungsverfahren (Artikel 294 AEUV): Die Zahl der Entscheider nimmt zu 350
6.3.4.1.3 Informeller Trilog als zusaetzliche - informelle - Entscheidungsebene 351
6.3.4.1.4 Komplexitaet und Vielschichtigkeit der Verfahren und Prozesskompetenz in der Interessenvertretung 352
6.3.4.2 Mehrheitsentscheidungen unter 27 Mitgliedstaaten als strategisches Risiko fuer Unternehmen: Zwang zum >>Europaeischen Coalition Building<<? 353
6.4 Thesenartige Zusammenfassung 356
7 Governmental Relations: Prozessmanagement in der Praxis 359
7.1 Einleitung und Fragestellung 359
7.2 Allgemeines 359
7.3 Wesentlicher Bestandteil erfolgreicher Interessenvertretung: Stakeholder-Management 362
7.3.1 Konzept des Stakeholder- Managements im Bereich der politischen Interessenvertretung 362
7.3.2 Stakeholder- Management in der Praxis 366
7.3.2.1 Schritt 1: Identifikation relevanter Stakeholder 367
7.3.2.2 Schritt 2: Stakeholder- Mapping - Kategorisierung und Hierarchisierung 370
7.3.2.3 Schritt 3: Informationsmanagement - Aufbau und Pflege einer Stakeholder- Datenbank 371
7.4 Instrumente der Interessenvertretung 374
7.4.1 Strukturelle Instrumente 374
7.4.1.1 Kollektive Organisationsformen: Interessenvertretung durch Verbaende 374
7.4.1.1.1 Allgemeine Heterogenitaetsproblematik 374
7.4.1.1.1.1 Zwang zum Kompromiss auf Verbandsebene 375
7.4.1.1.1.2 Folge: Konflikt zwischen Mitgliedschaftslogik und Einflusslogik 377
7.4.1.1.2 Verbandliche Interessenvertretung >>von innen<< und >>von aussen<< 379
7.4.1.1.3 Kulturelle Unterschiede zwischen EU- Ebene und Mitgliedstaat als Problem fuer Verbaende 380
7.4.1.1.4 Europaeische und nationale Verbaende 381
7.4.1.1.4.1 Europaeischer Verband 381
7.4.1.1.4.2 Nationaler Verband 383
7.4.1.2 Nicht-kollektive Organisationsformen 384
7.4.1.2.1 Inhouse- Interessenvertretung: Die eigene Unternehmensrepraesentanz 384
7.4.1.2.1.1 Rolle und Taetigkeit eines Inhouse- Interessenvertreters 385
7.4.1.2.1.2 Anforderungen an die Person des Interessenvertreters 386
7.4.1.2.1.3 Zentrales Problem: Vertrauen kann nicht vererbt werden 387
7.4.1.2.2 Externer Dienstleister 388
7.4.1.2.2.1 Public- Affairs- Agenturen 388
7.4.1.2.2.2 Anwaltskanzleien 389
7.4.1.2.2.3 Governmental- Relations- Agenturen 390
7.4.1.2.2.4 Projektbezogener oder struktureller (langfristiger) Ansatz? 392
7.4.1.2.2.5 Thinktanks 394
7.4.1.2.2.6 Entsendung eigener Mitarbeiter an die Institutionen 395
7.4.1.3 Kosten der verschiedenen Instrumente 396
7.4.1.3.1 Kosten fuer einen Verband 396
7.4.1.3.2 Kosten einer Unternehmensrepraesentanz in Bruessel 397
7.4.1.3.3 Kosten eines externen Dienstleisters 400
7.4.1.3.3.1 Public- Affairs- Agenturen 401
7.4.1.3.3.2 Anwaltskanzleien 402
7.4.1.3.3.3 Governmental- Relations- Agenturen 403
7.4.2 Prozessuale Instrumente 405
7.4.2.1 Monoprozessuale Instrumente 406
7.4.2.1.1 Telefonat 407
7.4.2.1.2 Sms 407
7.4.2.1.3 E- Mail 407
7.4.2.1.4 Persoenliches Gespraech 408
7.4.2.1.5 Briefing 409
7.4.2.1.6 Stellungnahme im Rechtsetzungsverfahren 410
7.4.2.1.7 OnePager 410
7.4.2.2 Polyprozessuale Instrumente 412
7.4.2.2.1 Workshop 412
7.4.2.2.2 Parlamentarischer Abend 413
7.5 Umsetzung in die Praxis: Gesamtmodell zur Strukturierung einer effektiven und effizienten Interessenvertretung 415
7.5.1 Qualitaetsmassstaebe setzen: Eckpunkte einer effektiven Interessenvertretung fuer ein Unternehmen 415
7.5.2 Koordination der Instrumente durch das Unternehmen 419
7.5.3 Ausgangspunkt und Zielsetzung erfassen: Definition eines generellen Anforderungsprofils des Unternehmens im Bereich der Interessenvertretung 421
7.5.4 Interessenvertretungsprojekte aufsetzen und erfolgreich durchfuehren: Grundlegende Schritte 424
7.5.4.1 Erfassung der inhaltlichen Zielsetzung und fortlaufende Pruefung der politischen Realisierbarkeit 424
7.5.4.2 Prozessuale Lageerfassung und Strategieplanung 426
7.5.4.3 Entwurf und UEbermittlung eines oder mehrerer OnePager 426
7.5.4.4 Flankierung des OnePagers durch andere strukturelle und prozessuale Instrumente (wechselseitige Informationstransparenz) 427
7.5.4.5 Begleitung der Entscheidungsprozesse in Legislative und Exekutive 428
7.5.5 Schlussfolgerung 429
7.6 Thesenartige Zusammenfassung 429
8 Ausbildung: Wege zum Governmental- Relations- Manager 435
8.1 Einleitung und Fragestellung 435
8.2 Rahmenbedingungen und allgemeine Anforderungen an einen Interessenvertreter 436
8.2.1 Entschluesselung und Beherrschung der zunehmenden Komplexitaet 436
8.2.2 Entschluesselung des komplexen Mehrebenensystems Europaeische Union 440
8.3 Anforderungen an einen Interessenvertreter 442
8.3.1 Kenntnisse ueber die Welt der Politik und die Welt der Interessengruppen 443
8.3.1.1 Interessenvertretung als intermediaeres System 443
8.3.1.2 Anforderungen seitens der Interessengruppen 446
8.3.1.2.1 Informationen 446
8.3.1.2.2 Betriebswirtschaftliches Denken und Umsetzung der (politischen) Ziele der Auftraggeber 447
8.3.1.2.3 Professionelle Vertretung der Interessen der Auftraggeber 448
8.3.1.2.4 Fachliches Know- how und gute Kontakte 449
8.3.1.2.5 Soft Skills als wesentliches Handwerkszeug: Soziale Kompetenz, interkulturelle und sprachliche Kompetenz, Integritaet 450
8.3.1.2.6 Integritaet und Compliance 452
8.3.1.3 Anforderungen seitens der Politik 453
8.3.1.3.1 Informationen 453
8.3.1.3.2 Informationstransparenz und professionelle Informationsvermittlung 455
8.3.1.3.3 Verstaendnis der politischen Prozesse und Kultur 456
8.3.1.3.4 Integritaet und Compliance 457
8.3.1.4 Fazit 459
8.3.2 Kompetenzaufbau zur strukturellen und nachhaltigen Begleitung politischer Prozesse 461
8.3.2.1 Prozesskompetenz und das Verstaendnis komplexer politischer Systeme 461
8.3.2.2 Reduktion von Komplexitaet fuer Politik und Interessengruppen 463
8.3.2.3 Revolving Door als Antwort? 465
8.3.2.3.1 Wechsel von der Politik in die Wirtschaft 466
8.3.2.3.2 Probleme der unterschiedlichen Sozialisation von Politikern und Entscheidungstraegern aus der Wirtschaft 468
8.3.2.3.3 Revolving Door als Sackgasse? Image- Probleme fuer Politik und Interessengruppen 470
8.4 Status quo der Aus- und Weiterbildung fuer Interessenvertreter 471
8.4.1 Bisherige Wege der Aus- und Weiterbildung 471
8.4.2 Ziele und Inhalte der bisherigen Aus- und Weiterbildung 474
8.5 Neue Wege in der Aus- und Weiterbildung 476
8.5.1 Modul Europarecht 479
8.5.2 Modul Politikwissenschaft 480
8.5.3 Modul Prozesskompetenz und Komplexitaetsreduzierung 480
8.5.4 Modul Interkulturelle Kompetenz 481
8.5.5 Modul Sprachen 482
8.5.6 Praxismodul 482
8.6 Thesenartige Zusammenfassung 484
9 Fallstudien zu Interessenvertretungsprojekten mit struktureller Prozessbegleitung 487
9.1 Fall 1: >>Werbeverbote fuer Spirituosen, Bier und Wein?<< 488
9.1.1 Sachverhalt/Ausgangssituation 488
9.1.2 Schritt 1: Erfassung der inhaltlichen Zielsetzung und fortlaufende Pruefung der politischen Realisierbarkeit 491
9.1.3 Schritt 2: Prozessuale Lageerfassung und Strategieplanung 492
9.1.4 Schritt 3: Entwurf eines OnePagers und UEbermittlung an zuvor ermittelte Adressaten in Legislative und Exekutive 496
9.1.5 Schritt 4 und 5: Einsatz des OnePagers und Begleitung der Entscheidungsprozesse in Legislative und Exekutive 497
9.1.5.1 Interessenvertretung gegenueber der Europaeischen Kommission 497
9.1.5.2 Interessenvertretung gegenueber dem Rat 498
9.1.5.3 Interessenvertretung gegenueber dem Europaeischen Parlament 499
9.1.6 Ergebnis: Zielerreichung 500
9.2 Fall 2: >>Verordnung zur Festlegung der Modalitaeten fuer das Erreichen des Ziels fuer 2020 zur Verringerung der CO 2 -Emissionen neuer Personenkraftwagen<< 500
9.2.1 Sachverhalt/Ausgangssituation 500
9.2.2 Schritt 1: Erfassung der inhaltlichen Zielsetzung und fortlaufende Pruefung der politischen Realisierbarkeit 502
9.2.3 Schritt 2: Prozessuale Lageerfassung und Strategieplanung 503
9.2.4 Schritt 3: Entwurf eines oder mehrerer OnePager und UEbermittlung an zuvor ermittelte Adressaten 505
9.2.5 Schritt 4: Flankierung des OnePagers durch andere strukturelle und prozessuale Instrumente (wechselseitige Informationstransparenz) 505
9.2.6 Schritt 5: Begleitung der Entscheidungsprozesse in Legislative und Exekutive 506
9.2.6.1 Interessenvertretung gegenueber der Europaeischen Kommission 506
9.2.6.2 Interessenvertretung gegenueber dem Rat 507
9.2.6.3 Interessenvertretung gegenueber dem Europaeischen Parlament 508
9.2.7 Ergebnis: Zielerreichung 509
10 Herausforderungen der Zukunft 511
10.1 Professionalitaet bedeutet UEbersetzungskompetenz 511
10.1.1 Klassische Professionen 511
10.1.2 Eine neue Professionalitaet? 515
10.1.3 Professionalitaet als UEbersetzungskompetenz 520
10.1.4 Kurzer Appendix: Interessenvertretung neu gedacht 522
10.2 Wissensinfrastrukturen 523
10.2.1 Der Zugang zu externem Wissen ist heute wichtiger denn je 523
10.2.2 Wissensinfrastrukturen sind die Loesung, aber zugleich auch das Problem 526
10.2.3 Wissensinfrastrukturen beeinflussen den Zusammenhalt und die Zukunftsfaehigkeit unserer Gesellschaften 527
10.3 Open Policy - Zu einem Fundament der Interessenvertretung 528
10.3.1 Wir machen dann mal auf: Alles >>open<<, oder was? 528
10.3.1.1 Access 529
10.3.1.2 Epistemische Dimension 530
10.3.1.3 Gestalterische Dimension 531
10.3.1.4 Dimension der Legitimitaet 531
10.3.2 Dann macht mal schoen: Strategische Impulse fuer die Interessenvertretung 532
10.3.2.1 Prozess 532
10.3.2.2 Gelegenheit 533
10.3.2.3 Kaskade 534
11 Zusammenfassung und Ausblick 535
11.1 Interessenvertretung als betriebswirtschaftlicher Aktivposten fuer Unternehmen, Verbaende und Organisationen 535
11.2 Ziele der Interessenvertretung (Mitwirkung bei Entscheidungsprozessen) 536
11.3 Rahmenbedingungen - Reform durch den Vertrag von Lissabon 538
11.3.1 Vertrag von Lissabon: De facto Vereinigte Staaten von Europa! 538
11.3.2 Staerkung der Europaeischen Union 540
11.3.2.1 Nach aussen 540
11.3.2.2 Nach innen 541
11.3.3 Mehrebenensystem, ordentliches Gesetzgebungsverfahren, Informeller Trilog 541
11.3.3.1 Mehrebenensystem 542
11.3.3.2 Ordentliches Gesetzgebungsverfahren (Artikel 294
AEUV): Die Zahl der Entscheider nimmt zu 542
11.3.3.3 Informeller Trilog: Eine zusaetzliche Entscheidungsebene 543
11.3.4 Paradigmenwechsel von der Inhalts- zur Prozesskompetenz 543
11.3.5 Fazit und Ergebnis 544
11.3.5.1 Komplexitaetssprung der Prozesse europaeischer Entscheidungsfindung 544
11.3.5.2 Paradigmenwechsel in der Interessenvertretung: Prozesskompetenz 546
11.4 Ausblick: Zwingender Reformbedarf zur UEberwindung der Governance- Krise der EU 548
Anhang 551
Abkuerzungsverzeichnis 551
Abbildungsverzeichnis 557
Schrifttum 561
Stichwortverzeichnis 611
UEber die Autoren 619