Als der aufstrebende Maler und die bildhübsche Amina heiraten, glauben sie nicht, dass ihre Liebe je enden könnte. Doch das Eheglück ist nicht von Dauer. Streit und Vorwürfe machen ihr Zusammenleben immer unerträglicher. Der Maler beginnt, seine Ehehölle niederzuschreiben. Aber als die Aufzeichnungen Amina in die Hände fallen, hat die durchaus ihre eigene Version der Geschichte ... Bissig und mit viel Ironie seziert Tahar Ben Jelloun die Szenen einer Ehe und lässt uns in die Abgründe der menschlichen Seele blicken.
Rezensionen / Stimmen
»Auch wenn 'Eheglück' immer am Abgrund der Tragödie wandelt, sind die verhandelten Themen doch auf gelungene Weise in eine bittersüße Romanze eingeflochten. Ben Jelloun gelingt es meisterhaft, uns nicht die Entscheidung für eine der beiden Versionen aufzuzwingen. Stattdessen zeigt er ganz einfach und ziemlich überzeugend auf, dass im Grunde alle Ehen zum Scheitern verurteilt sind.«, de.quantara.de, Sherif Dhaimish, 01.03.2016
»Seine reiche Literatur ist eine Schule für das Leben.«, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Jürg Altwegg, 01.12.2014
»In Rückblenden erinnert sich der Maler an Szenen seiner Ehe. Lässt seine zahlreichen Affären Revue passieren - schließlich war seine Frau passiv im Bett und viel zu selten freundlich und gütig zu ihm. Man reist mit ihm durch Marokko, Paris und die Zeit - und erfährt am Ende - und das macht das Buch so eindrucksvoll - die Version seiner Frau. [...]. Kein Buch der Hoffnung also des fast 70-Jährigen - aber eine schonungslose, offene Abrechnung, die man von einem Schriftsteller aus der arabischen Welt in der Form wohl noch nie gelesen hat.«, NDR Kultur, Susanne Birkner, 15.01.2014
»[Der Roman] sollte statt "Eheglück" wohl eher "Ehekrieg" heißen. Solch ironischer Verfremdung begegnet man des Öfteren im Roman, der nicht nur wegen einiger leitmotivischer Zitate an Ingmar Bergmans genialen Film "Szenen einer Ehe" erinnert. [...]. Liebe, Eifersucht und Verrat sind ein ewig junges Thema, das Leser immer wieder in seinen Bann zieht, zumal wenn die Handlung im Künstlermilieu spielt. Handlungsorte sind zudem Paris, Casablanca, Fés, Marrakesch - schon dadurch erhält das Geschehen ein exotisches Flair, das aber in der Wucht des Ehedramas untergeht. [...]. Zwar ist der Roman alles andere als ein Plädoyer für die Ehe, doch die bissige und humorvolle Art der Darstellung amüsiert. Das Geschehen wird mit viel Esprit, ironischer Distanz, farbenprächtig und sinnlich geschildert.«, Freie Presse, Gisela Pelz, 07.03.2014
»"Eheglück" von Tahar Ben Jelloun ist ein feinfühliger Roman, in dem sich vermeintliche Wahrheiten als Frage der Perspektive erweisen. Der Leser ist ganz nah dran an den Erzählern, die ihre gescheiterte Beziehung Revue passieren lassen.«, Freundin, Saskia Stoecker, 15.01.2014
»Durch diesen Kunstgriff, dieselbe Geschichte aus zwei Perspektiven zu erzählen, ist "Eheglück" nicht nur ein Roman über eine übliche gescheiterte Ehe, in der die Frau sich zurückgesetzt und der Mann sich in seinen Freiheiten eingeschränkt sieht. Es ist auch ein Buch über Selbst- und Fremdwahnehmung, darüber, wie unterschiedlich dieselben Sachverhalte aussehen, wenn man sie durch andere Augen betrachtet.«, WDR 3 "Mosaik/Passagen", Dina Netz, 15.01.2014
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 18.7 cm
Breite: 12 cm
Dicke: 2.4 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8333-1015-7 (9783833310157)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Übersetzung
Christiane Kayser, geboren 1954 in Esch/Alzette (Luxemburg) übersetzt aus dem Französischen, unter anderem Tahar Ben Jelloun, Pascal Bruckner, Tonino Benacquista Fouad Laroui und Boulem Sansal. Seit 1984 arbeitet sie regelmäßig für verschiedene NGOs in Zentral- und Westafrika.