» Als das Alte Fräulein im dritten Stock sich zum letzten Mal geärgert hatte und
friedlich im Schlaf gestorben war, fragten sich viele ihrer Nachbarn, was mit der großen
Altbauwohnung passieren würde, in der sie neunzig Jahre lang gelebt hatte. Nach und
nach machte die Nachricht die Runde, dass die Wohnung Emmelina vermacht worden sei,
einer Neunzehnjährigen, die wohl als eine Art Gesellschafterin bei der Arbeitsvermittlung
aufgegabelt worden war, demnach einer völlig anonymen Person.
Wie dem auch sei, das Testament war wohl kaum von Zuneigung oder Dankbarkeit diktiert
worden, denn laut der Haushaltshilfe hätte das Alte Fräulein genauso gut eine Katze als
Gesellschafterin haben können, und Emmelinas Fürsorglichkeiten, obwohl untadelig,
schienen mehr oder weniger aus Zerstreutheit geschehen zu sein.«