In den letzten zwei Jahrzehnten erfolgte kaum Grundlagenforschung zu Homosexualität im Allgemeinen und zu Partnerschaften schwuler Männer im Besonderen. Bisherige Erkenntnisse lassen innerpartnerschaftliche Herausforderungen in Beziehungen schwuler cis Männer lediglich vermuten. Marvin Jansen rekonstruiert diese Herausforderungen sowie mögliche Bewältigungsstrategien anhand von zehn Einzelbiografien und diskutiert diese aus bildungstheoretischer Perspektive als mögliche Bildungsprozesse.
Rezensionen / Stimmen
Marvin Jansens Dissertation liefert einen sorgfältig konzipierten, theoriefundierten und empirisch sensiblen Beitrag zur Erforschung schwuler Paarbeziehungen. Sie beleuchtet partnerschaftliche Herausforderungen als biografisch eingebettete Bildungsprozesse und überzeugt durch differenzierte Sprache, methodische Transparenz und eine konsequent heteronormativitätskritische Perspektive. Die Analyse schließt eine Forschungslücke, eröffnet neue theoretische Verknüpfungen zwischen Intimität, Differenzerfahrungen und Bildung und bildet eine wichtige Grundlage für zukünftige queere Bildungs- und Beziehungsforschung.
Simeon David Jäkh, socialnet, 14.08.2025
Reihe
Sprache
Verlagsort
Leverkusen-Opladen
Deutschland
Zielgruppe
Für höhere Schule und Studium
Für Beruf und Forschung
Erziehungswissenschaft
Maße
Höhe: 210 mm
Breite: 148 mm
Dicke: 19 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8474-3106-0 (9783847431060)
DOI
Schweitzer Klassifikation
Dr. Marvin Jansen, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Erziehungswissenschaften, Europa-Universität Flensburg
Danksagung
Vorwort
1 Einleitung
1.1 Kapitelübersicht
1.2 Sprache und Begriffsbestimmung
1.2.1 Homosexuell vs. homoromantisch vs. schwul
1.2.2 Geschlecht vs. Gender
1.2.3 Gleichgeschlechtlich vs. homogeschlechtlich
1.2.4 (Paar-)Beziehung vs. Partner(_innen)schaft
1.2.5 Homonegativität vs. Homophobie vs. Homofeindlichkeit
1.3 Zielgruppe
1.3.1 Besonderheit schwuler cis* Männer
1.3.2 Abgrenzung zu anderen Zielgruppen
2 Thematische Herleitung
2.1 Forschungsfrage und thematische Ein- und Abgrenzung
2.2 Forschungsarbeiten zu gleichgeschlechtlichen Paarbeziehungen
2.2.1 Ansätze der 1950er bis 1980er Jahre
2.2.2 Ansätze der 1980er bis 1990er Jahre
2.2.3 Ansätze seit den 2000er Jahren
2.2.4 Zusammenfassung und Schlussfolgerung
2.3 Heteronormativitätskritische Perspektiven auf.
2.3.1 .Geschlecht
2.3.2 .Sexualität
2.3.3 .Partner_innenschaft
2.4 Ziel, empirische Notwenigkeit und Relevanz der Arbeit
3 Theoretische Rahmung
3.1 Homosexualität in Deutschland
3.1.1 Von der Kriminalisierung bis zur Ehe für alle
3.1.2 Bundesweites Meinungsklima und mediale Darstellung
3.1.3 Differenz und Benachteiligungserfahrungen
3.2 Sozialisation schwuler Heranwachsender
3.2.1 Männlichkeit(en) und Peer-Beziehungen in der Adoleszenz
3.2.2 Coming-out-Prozesse
3.2.3 Schule als Ort heteronormativer Reproduktion und Subjektbildung
3.2.4 Bewältigung von Differenzen und Benachteiligung
3.3 Partnerschaften schwuler Männer
3.3.1 Geschichte und Entwicklung gleichgeschlechtlicher Beziehungen
3.3.2 Paararrangements und Arbeitsteilung
3.3.3 Beziehungsverlauf nach McWhirter & Mattison
3.3.4 Mögliche Konfliktbereiche und Einflussfaktoren
3.3.5 Mögliche Strategien und hilfreiche Ressourcen
3.4 Bewältigung als Bildungsprozess
3.4.1 Bestimmung eines adäquaten Bildungsbegriffes
3.4.2 Bildung als fundamentale Transformation
3.4.3 Bildung im Kontext sozialer Ungleichheit
3.4.4 Coming-out als lebenslanger Bildungsprozess
3.4.5 Bewältigung partnerschaftlicher Herausforderungen
3.5 Zusammenfassung
4 Empirische Rahmung
4.1 Methodologie und Methodenauswahl
4.1.1 Biografisch-narratives Interview
4.1.2 Biografische Fallrekonstruktion
4.1.3 Sampling und die Suche nach Interviewpartnern
4.1.4 Reflexion der eigenen Forscherrolle
4.2 Durchführung und Aufbereitung der Interviews
4.2.1 Fall 1: Bernd
4.2.1.1 Biografische Daten
4.2.1.2 Text- und thematische Feldanalyse
4.2.1.3 Rekonstruktion der Fallgeschichte
4.2.1.4 Kontrastierung
4.2.1.5 Feinanalysen
4.2.2 Fall 2: Ikaros
4.2.3 Fall 3: Lasse
4.2.4 Fall 4: Markus
4.2.5 Fall 5: Ralf
4.2.6 Fall 6: Jonas
4.2.7 Fall 7: Finn
4.2.8 Fall 8: Sadri
4.2.9 Fall 9: Felix
4.2.10 Fall 10: Alexander
4.3 Typenbildung
4.4 Zusammenfassende Reflexion
5 Darlegung und Diskussion der Forschungsergebnisse
5.1 Partnerschaftliche Herausforderungen schwuler Männer
5.1.1 Entstehung und Gestaltung der Partnerschaft
5.1.2 Anerkennung und Wertschätzung
5.1.3 Interaktion mit der sozialen Umwelt
5.1.4 Intimität und partnerschaftliches Miteinander
5.1.5 Gesundheit und Wohlbefinden
5.2 Ansätze zur Bewältigung und nützliche Ressourcen
5.2.1 Selbstfokussierte Bewältigung
5.2.2 Partnerfokussierte Bewältigung
5.2.3 Umweltfokussierte Bewältigung
5.2.4 (Partnerschaftliche) Ressourcen
5.3 Die Bewältigung partnerschaftlicher Herausforderungen als potenzieller Bildungsprozess
5.3.1 Bewältigung als Transformation
5.3.2 Bewältigung als Stabilisierung
5.3.3 Bildung zwischen Stabilisierungs- und Transformationsprozessen
6 Bedeutung und Ausblick für die (wissenschaftliche) Praxis
6.1 Methodologische und bildungstheoretische Verknüpfungen
6.2 Forschungsansätze zu queeren Themen
6.3 Queere Perspektiven auf Erziehung und Bildung
6.4 Weitere Praxisansätze
7 Fazit
Glossar
Abkürzungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Literaturverzeichnis
Anhang