Abstinenz gehört zu den wesentlichen Elementen psychodynamisch-psychotherapeutischen Handelns. Aber auch in der Sozial- und Pflegearbeit ist eine innere abstinente Haltung förderlich, um sich beobachtend einfühlen und zugleich die Interaktion reflektieren zu können. Diese stetige innere Tätigkeit ermöglicht es, schwierige Gefühle bei sich und anderen wahrzunehmen, auszuhalten, unerfüllbare Erwartungen zu erkennen und das äußere Verhalten danach auszurichten. Aber wie wird eine innere abstinente Haltung erworben? Wie lässt sich die Fähigkeit erlernen, zugleich zurückhaltend und empathisch anwesend zu sein? Wann muss gehandelt oder mitagiert werden (enactment)?
Die Autor*innen widmen sich diesen und weiteren Fragen und stellen verschiedene Facetten der Abstinenz als wesentliches Merkmal eines inneren Fühl-Denkraums und äußeren Entwicklungsraums praktisch und theoretisch dar. Mit anschaulichen Beispielen machen sie deutlich, wie geeignet die teilnehmende Säuglingsbeobachtung ist, diese abstinente Haltung zu trainieren.
Mit Beiträgen von Gertraud Diem-Wille, Agathe Israel, Jeanne Magagna, Hale Usak und Lisa Wolff
Reihe
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 208 mm
Breite: 144 mm
Dicke: 15 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8379-3390-1 (9783837933901)
Schweitzer Klassifikation
Einleitung
Agathe Israel
Zwischenräume
Abstinenz, analytische Haltung und die Bedeutung
des Potenziellen in der Babybeobachtung
Lisa Wolff
Die »Orchestrierung« von Abstinenz
oder eine einfühlsam verstehende
Säuglingsbeobachtungsgruppe aufbauen
Jeanne Magagna
Wie die abstinente Haltung
in der teilnehmenden Säuglingsbeobachtung hilft,
frühe Geschwisterbeziehungen zu verstehen
Agathe Israel
Abstinenz und Containment in der
psychoanalytischen Babybeobachtung und Therapie
Gertraud Diem-Wille
Psychoanalytische Babybeobachtung in der Türkei
Ethnopsychoanalytische Annäherung an deren
institutionelle Entwicklung und kulturellen Kontext
Hale Usak