Während im nationalsozialistischen Deutschland die Presse einer rigiden Gleichschaltung unterlag, bekämpften sich in Buenos Aires in erbitterter Weise die einer monarchistisch-konservativen Tradition entstammende "Deutsche La Plata Zeitung" und das liberal-demokratische "Argentinische Tageblatt" als Parteigänger bzw. Antipode des Nationalsozialismus.
Gefochten wurde mit harten Bandagen: flankiert von Drohungen, Anzeigenboykotten, gar Überfällen betrieb man in wüster, aggressiver Sprache Agitation, lancierte Falschmeldungen und wirkte damit sogar in Kreise der argentinischen Innen- und Außenpolitik hinein, die sich schließlich zu grundsätzlichen Entscheidungen veranlasst sah.
Die Schriftenreihe "Deutsch-Lateinamerikanische Forschungen" macht es sich zur Aufgabe, jüngere Arbeiten zu präsentieren, die in quellengestützten Untersuchungen das Beziehungsgeflecht zwischen Deutschland und dem Großraum Lateinamerika ausloten und einer kritischen Neubewertung unterziehen. Vorliegende Arbeit vollzieht in diesem Rahmen an einem exemplarischen Fall nach, auf welche Weise innerdeutsche Grundsatzkonflikte, deren Thematisierung im Ursprungsland verwehrt war, auf ein ausländisches Terrain verlagert und unter dessen besonderen Gegebenheiten ausgetragen wurden.
Reihe
Auflage
Sprache
Illustrationen
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.9 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-86573-179-1 (9783865731791)
Schweitzer Klassifikation